Nach dem Angriff Russlands auf die gesamte Ukraine am 24/Februar 2022 war immer wieder die Rede vom ersten Krieg in Europa seit 1945. Was? Wurde da nicht etwas vergessen? Unsere Freund*innen und Kolleg*innen aus dem ehemaligen Jugoslawien rieben sich verwundert die Augen und diejenigen von uns, die sich erinnern können und wollen, haben die Namen Osijek, Vukovar, Srebrenica, Sarajevo und Omarska im Ohr genauso wie wir heute die Namen Bucha, Irpin, Cherson, Bachmut und Mariupol nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Und ist das nicht wiederum zu eurozentrisch gedacht? Geht es nicht gerade um viel globalere Fragen? Was tun? Wie begegnen wir all den Krisen bei uns und in der Welt? Diese Fragen des 6. Berliner Herbstsalons standen bereits über dem Prolog im Frühling GEZİ – TEN YEARS AFTER. Jetzt im zweiten Teil LOST – YOU GO SLAVIA schauen wir, was der blutige Zerfall Jugoslawiens mit dem Heute zu tun hat. Staatsgebilde zerfallen nicht einfach so. Das sahen wir vor 30 Jahren, das sahen wir 2008 in Georgien, 2011 im Sudan und seit 2014 in der Ukraine. Und was hat unsere Politik, unsere Geschichte, unser Nichtwissen mit all dem zu tun?
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Curated by Shermin Langhoff & Oliver Frljić with Johannes Kirsten Co-Curator Erden Kosova Assistant Curator Gabriela Seith Scenography Pia Grüter Curatorial Assistance Nele Lindemann, Theresa Welge Scenography Assistant Alice Faucher, Ronja Bendel, Ruby Wisdom
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
© Mladen Stilinović: Pjevaj! (Sing!), 1980. By courtesy of Branka Stipančić