Oliver Frjlic

Oliver Frljić

Oliver Frljić wurde 1976 in Bosnien-Herzegowina geboren. Er lebt und arbeitet als Regisseur, Autor, Schauspieler und Theoretiker in Kroatien, wo er Philosophie, Religionswissenschaft und Regie studierte. Für seine Inszenierungen wurde Frljić mehrfach ausgezeichnet und zu internationalen Festivals eingeladen, u.a. 2010 mit Mrzim istinu! (Ich hasse die Wahrheit!) zu den Wiener Festwochen. Zuletzt wurde Black Box Schule, entwickelt am Schauspielhaus Düsseldorf, für den Heidelberger Stückemarkt ausgewählt. 2014 bis 2016 war er Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka. Aus Protest gegen die kroatische Kulturpolitik gab er im Frühjahr 2016 seinen Rücktritt bekannt. 

2017 war er mit zwei Vorstellungen von Klatwa (Der Fluch) zu Gast am Maxim Gorki Theater. GOЯKI - ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND?, seine erste Inszenierung für das Maxim Gorki Theater, feierte am 15. März 2018 Uraufführung. Es folgte EIN BERICHT FÜR EINE AKADEMIE nach Motiven der Erzählung von Franz Kafka. Darüber hinaus wurde sein Stück Damned to be the Traitor of his Homeland!, welches Frljić am Mladinsko Theater in Ljubljana inszeniert hat, zum Geschichtsfestival WAR OR PEACE am Maxim Gorki Theater eingeladen.

Seit der Spielzeit 2019/2020 ist er Hausregisseur am Gorki. Seine Arbeit IMAGINARY EUROPE, die gemeinsam mit dem Europa Ensemble als Zusammenarbeit verschiedener europäischer Theaterhäuser entstand, sowie seine Arbeit MEDEA im Rahmen des 4. BERLINER HERBSTSALONS waren am Gorki zu sehen. Ebenfalls führte er 2019 Regie in Ein Bericht für eine Akademie. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie inszenierte er ALLES UNTER KONTROLLE. Im April 2022 startete er mit DANTONS TOD / IPHIGENIE eine »Kriegstrilogie«, die er mit MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER von Bertolt Brecht und SCHLACHTEN mit Texten von Heiner Müller fortsetzte. Im März 2024 inszenierte er Alice im Wunderland nach Lewis Carroll. In den Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 war Frljić zudem Künstlerischer Co-Leiter des Gorki. Seit der Saison 2024/25 ist er beratender Hausregisseur und inszeniert im September 2024 Kafkas PROZESS.


Foto: © Ute Langkafel MAIFOTO