Grundgesetz

Ein chorischer Stresstest von Marta Górnicka

Wenige hundert Meter Luftlinie vom Maxim Gorki Theater und dem Brandenburger Tor entfernt wurden 1918 zwei deutsche Republiken ausgerufen. Am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung der zwei deutschen Staaten offiziell beschlossen und die Gültigkeit des Grundgesetzes auf die ehemalige DDR ausgeweitet. Seitdem wird dieser Tag als Tag der Deutschen gefeiert. Nun ist es an der Zeit einzusehen, dass die Verfassung kein Projekt einer ethnisch homogenen Gruppe ist, sondern das einer vielfältigen Gemeinschaft von Einzelnen. Die polnische Regisseurin und Wiederentdeckerin des chorischen Prinzips Marta Górnicka war bereits mit der Koproduktion Hymne an die Liebe und der Videoinstallation Konstytucia beim 3. Berliner Herbstsalon im November 2017 am Gorki zu sehen. Górnicka zeigt den Chor als eines der kraftvollsten Elemente des Theaters. Mit höchster Präzision choreografiert und dirigiert sie eine Gruppe, die aus sehr verschiedenen Individuen zusammengesetzt ist. Gemeinsam erheben sie eine Stimme unterschiedlicher Stimmen.

Am 3. Oktober 2018 brachte Marta Górnicka das Grundgesetz in einem von ihr bearbeiteten Libretto vor dem Brandenburger Tor mit einem Chor von 50 professionellen und nichtprofessionellen Schauspieler*innen aus den unterschiedlichen Spektren der Zivilgesellschaft zur Aufführung. Am 25. Mai 2019 waren sie zu Gast in Karlsruhe beim Bundesverfassungsgericht anlässlich des 70-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes.

Zum 75. Jubiläum des Inkrafttretens des Grundgesetzes zeigen wir die Performance am 24/Mai 2024 auf den Außenbildschirmen und als großes Screening auf der Außenfassade. Dazu diskutieren u. a. die ehemalige Richterin des Bundesverfassungsgerichts Susanne Baer, der Journalist Can Dündar und Marta Górnicka über Aktualität, Verbesserungspotentiale und Bedrohungen unserer Verfassung, auch im Hinblick auf die Situationen in Polen und der Türkei.


SCREENING | 24/Mai 2024
Aussenbildschirme 10:00–23:30 Uhr
Auf dem Vorplatz 21:05–23:30 Uhr


Uraufführung: 3/Oktober 2018 


Trailer ansehen

MARTA GÓRNICKA über GRUNDGESETZ


Mit: Maryam Abu Khaled, Abd-Almalek Arabo, Tamer Arslan, Christian Behrend, Mareike Beykirch, Wera Bunge, Karim Daoud, Saro Emirze, Aylin Esener, Hala Faisal, Tahera Hashemi, Björn Hauke, Lénárd Kókai, Léonie Kurtz, Thibaud Kurtz, Lindy Larsson, Mariette Morgenstern-Minnemann, Nika Mišković, Jasmina Musić, Magda Roma Przybylska, Soraya Reichl, Mathis Reinhardt, Tucké Royale, Filip Rutkowski, Elena Schmidt, Marie-Carlotta Schmidt, Samantha Schote-Ritzinger, Nathalie Seiß, Sandra Selimović, Simonida Selimović, Zora Schemm, Helena Simon, Johanna Skirecki, Peter Sondermann, Fatima Taih, Hasan Taşgin, Füsun Türeli, Volkan Türeli, Annika Weitzendorf, Rika Weninger, Dusty Whistles, Paul Wollin, Mehmet Yılmaz 

Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters Berlin. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Kulturstiftung des Bundes. In Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte Berlin GmbH und dem Ramba Zamba Theater. Das Gastspiel wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Bundesverfassungsgericht und geschieht in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Karlsruhe und der Karlsruhe Marketing und Event GmbH. 


Eröffnung des Festivals
War or Peace - Crossroads of History 1918 / 2018
 

grundgesetz

 

 

 

 

 

 

 


Foto: Lutz Knospe

Ein chorischer Stresstest von
Marta Górnicka
Regie / Libretto / Konzept
Marta Górnicka

Team

Bühne

Komposition

Konzept Choreographie

Choreographie Berlin

Dramaturgie

Übersetzung Libretto

Mitarbeit Übersetzung Libretto

Recording & Liveschnitt

Vocal Coach

Mitarbeit Dramaturgie / Casting Chor

Leitung Fanfarenzug

Künstlerische Beratung

Technische Leitung

Koordination Ton / Video

Assistentin der Regisseurin

Ausstattungsassistenz

Choreographieassistenz

Kostümassistenz

Kinderbetreuung

Dramaturgiehospitanz

Regiehospitanz

MIt besonderem Dank an

Pressestimmen

»Zum Glück gibt es das Gorki-Theater. Das scheint mal wieder mitten ins Debattenherz zu zielen […]«

Zeit.de, Jana Hensel

»Schade, dass das Projekt einmalig bleiben soll. Großartig wäre es, wenn sich überall in Deutschland Bürgerchöre bilden würden – und das Grundgesetz immer wieder einem Stresstest unterzögen.«
 

Morgenpost.de, Georg Kasch

»Der Text gewinnt eine ungeheure Kraft, wenn man ihn ausspricht. […] Die Radikalität dieser Worte wird plötzlich greifbar, fühlbar.«

»Marta Górnicka meint es ernst mit dem Text, wenn sie mit ihm spielt, sie zieht ihn in die Länge, lässt ihn singen, rufen, wie eine Peitsche klingen.«

 

Verfassungsblog.de, Nora Markard

»Wenn man die Schönheit und Klarheit der Sprache des Grundgesetzes so eindrucksvoll wie hier vor Augen und Ohren geführt bekommt, ist eine Botschaft beruhigend: Unser Grundgesetz ist eine Verfassung, auf die wir stolz sein können.«
 

Daskulturblog.com, Konrad Kögler