Hamlet

Es gibt wohl kaum einen Theatertext, über den so viel geschrieben und gerätselt wurde wie Hamlet. In der Tragödie vom Prinzen, der sein Auslandssemester nur kurz wegen der Beerdigung seines Vaters unterbrechen will, aber in einen Strudel aus Gewalt, Korruption und Täuschung gerät und zum Mörder wird, geht es um Religion, Tod, Philosophie, Schuld, kurz um »Sein oder Nichtsein«. Eine Nummer zu groß fürs kleine Gorki also? Christian Weise zeigt die Containervariante von Hamlet als ein Stück über das schief vereinigte Deutschland, die komödiantische Hinterseite eines übergewaltigen Stoffs, der am Ende vielleicht doch nur die Geschichte zweier ungleicher Familien ist, die zusammen leben, aber nicht zusammenkommen können.


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Premiere am 1/Februar 2020

Foto: Esra Rotthoff 
Bühnenfotos: Ute Langkafel

Besetzung

Mazen Aljubbeh

Tim Freudensprung

Kenda Hmeidan

Svenja Liesau

Oscar Olivo

Falilou Seck

Catherine Stoyan

Norbert Stöß

Aram Tafreshian

Daniel Warland

Pressestimmen

»[Christian Weise] versenkt sich mit dem hinreißend verspielten Ensemble so albern-charmant wie empathisch-genau in die Feinzeichnung der Figuren, dass diese ihre enorme dramatische Strahlkraft bezwingend zu zeigen vermögen. [...]
Damit ist Christian Weise eine eindrucksvoll intelligente, amüsante Interpretation geglückt, so hauptstädtisch und modern wie historisch informiert und bedacht. Lauter Jubel im Container.«

Irene Bazinger, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Kleine Ohrfeigen für die aktuellen Regiekräfte sind im Gorki völlig okay. Auch mit diesem Hamlet-Comic erweist sich das Haus als das derzeit vitalste, anarchischste, spielfreudigste Theater Berlins, mindestens.«

Peter Laudenbach, Süddeutsche Zeitung

»Weise gelingt ein Abend, der ebenen- und geistreich sowie unterhaltsam ist. [...] Im Container, der als temporäre Zusatzspielstätte vor dem Gorki steht, hat Julia Oschatz ein kleines Meisterwerk von einer Filmset-Rauminstallation gebaut.«

Christine Wahl, Tagesspiegel

»Setting und Ausstattung sind fraglos die Hauptattraktionen dieses inhaltlich und optisch vielfach verschachtelten, in jeder Hinsicht überbordenden und höchst unterhaltsamen Abends. Neben Svenja Liesau natürlich. Sie spielt den Hamlet und macht das phänomenal, ist enorm präsent und bewältigt ganz leicht und selbstverständlich die Gratwanderung zwischen grotesker Überzeichnung und Klassiker-Ernst, die den gesamten Abend grundiert.«

Katrin Pauly, Berliner Morgenpost