Seit Donnerstag spielt das Gorki wieder und hat mit Wiederaufnahmen von Repertoire-Stücken die Spielzeit begonnen. Die kommenden Abende sind unter anderem mit Sebastian Nüblings Inszenierung der Hamletmaschine und Christian Weises Regiearbeit des Daniil Charms-Klassikers Elizaveta Bam zwei vielbeachtete Produktionen des Exil Ensembles zu sehen.
Am Freitag, 7. September feiert das Gorki mit zwei Uraufführungen die ersten Premieren der Spielzeit: Yes but No von Yael Ronen und Ensemble (7. Sept, 20 Uhr, Bühne) sowie You are not the Hero of This Story von Suna Gürler und Lucien Haug (7. Sept, 18.00 Uhr Studio Я). Die beiden Autorinnen und Regisseurinnen Yael Ronen und Suna Gürler blicken aus unterschiedlichen Perspektiven auf die MeToo-Debatte und stellen Fragen über unser heutiges Zusammenleben und Rollenverständnis. Am 9. September findet dazu eine Diskussionsveranstaltung in Kooperation mit dem Missy Magazine zum Thema Bedrohte Männlichkeit? statt. (So, 9. Sept, 20.30 Uhr Studio Я)
YES BUT NO
Eine Diskussion mit Songs
Von Yael Ronen & Ensemble Regie Yael Ronen
Bühne Magda Willi Kostüme Amit Epstein Songs Shlomi Shaban Musik Yaniv Fridel, Ofer Shabi Dramaturgie Irina Szodruch
Mit Riah May Knight, Lindy Larsson, Svenja Liesau, Orit Nahmias, Taner Şahintürk
Die alte Männlichkeit kämpft mit letzter Kraft um die Vormachtstellung in unserer tief gespaltenen Gesellschaft. Die Solidaritätsbewegung muss sich finden, auf Backlashes reagieren und ein neues Zeitalter, eine neue Kultur entwerfen. Aber wie würde sich eine feminisierte Welt auf unsere Sexualität auswirken? Wie wäre es, darin zu leben? Yael Ronen und das unerschrockene Ensemble nehmen die Nachwirkungen von #MeToo in ihrer neuen Stückentwicklung persönlich. In der gemeinsamen Recherche liefern sie sich ihrem Begehren aus, entdecken verborgene Wünsche und ihre Grenzen, gehen den eigenen Ängsten und Mindfucks auf den Grund und suchen nach neuen Strukturen und Formen von Kooperation - auch mit dem Publikum.
YOU ARE NOT THE HERO OF THIS STORY
Von Lucien Haug & Suna Gürler Regie Suna Gürler Bühne und Kostüme Christina Mrosek Dramaturgie Rebecca Ajnwojner
Mit Maryam Abu Khaled, Mareike Beykirch, Karim Daoud, Tahera Hashemi, Elena Schmidt
Während viele Männer sich auf eine offene Diskussion über Rollenbilder freuen, bezeichnen einige Meinungsmacher #MeToo als Hexenjagd gegen Männer. Die meisten bleiben stumm, obwohl es doch auch um sie geht. Aus Angst etwas Falsches zu sagen? Oder wollen sie einmal nicht die Hauptrolle einer Geschichte spielen? Suna Gürler hat sich mit dem Autor Lucien Haug und fünf Schauspieler*innen, u.a. des Exil Ensembles, auf die Suche nach den Haupt- und Nebenrollen begeben: Ausgehend von Interviews mit "echten" Männern haben sie ein assoziativ-choreografisches Stück entwickelt: Wer wird eigentlich gesehen und gehört?
Ende September: Sebastian Baumgarten setzt sich in Die Gerechten mit Terrorismus auseinander
Ende des Monats zeigt Regisseur Sebastian Baumgarten eine neue Regiearbeit am Gorki und ergründet mit Albert Camus‘ Stück Die Gerechten Fragen zu Terrorismus auf mehreren zeitlichen Ebenen. Premiere ist am 29. September, 19.30 Uhr.
Große Open-Air Veranstaltung zur Festivaleröffnung von WAR OR PEACE am 3. Oktober vor dem Brandenburger Tor: Grundgesetz von Marta Górnicka
Am 3. Oktober startet das Festival War or Peace - Crossroads of History 1918/2018, das bis zum 27. Oktober stattfindet. Die Festivaleröffnung findet im Rahmen des Tages der Deutschen Einheit statt. Regisseurin Marta Górnicka, die für ihre chorische Arbeiten international gefeiert wird, inszeniert das Grundgesetz mit einem Chor aus 50 Berliner*innen vor dem Brandenburger Tor. Die Open-Air Aufführung findet um 15.00 Uhr im Anschluss an den offiziellen Festakt statt. Der Eintritt ist frei. Mehr zur Eröffnung finden Sie hier.
Grundgesetz wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Kulturstiftung des Bundes. In Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte Berlin GmbH
Unterstützer*innen- und Förder*innennetzwerk gründet sich zu Saisonbeginn
Am 3. Oktober, zur Eröffnung des Festivals WAR OR PEACE wird sich auf Initiative von Esra Küçük, der ehemaligen Leiterin des Gorki Forums und jetzige Geschäftsführerin der Allianz-Kulturstiftung ein Kreis an Unterstützer*innen und Förder*innen des Maxim Gorki Theaters zusammenfinden. Die Mitglieder aus Kultur, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft wollen zukünftig das Maxim Gorki Theater in seiner Auseinandersetzung mit der heutigen Stadtgesellschaft und auf seiner Suche nach neuen künstlerischen Zugängen unterstützen.
Ihr Interesse ist es, die experimentierfreudige, auf internationalen Austausch angelegte Arbeit des Maxim Gorki Theaters zu heutigen Konfliktfeldern zu fördern: "Das Gorki zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es durch die Kunst des Theatermachens eine Auseinandersetzung über Identitätskonflikte unserer Zeit genauso anstößt wie über die Fragilität von künstlerischen Freiräumen in Zeiten von zunehmenden Schließungsbewegungen. Die besondere künstlerische Arbeit am Gorki mit internationalen und derzeit insbesondere europäischen Künstler*innen, die von diesen Entwicklungen teilweise direkt selber betroffen sind, möchten wir im Unterstützerkreis als praktisch gelebte Solidarität im Dialog unterstützen", so Esra Küçük.
Gerne stehen wir für Presseanfragen zur Verfügung. Für die Reservierung von Pressekarten schreiben Sie bitte an: presse@gorki.de
Hochauflösendes Bildmaterial zu den Stücken finden Sie hier als Download.