Europa, irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft: Auf einem von politischen Spannungen und kriegsähnlichen Unruhen gezeichneten Kontinent haben sich Nationalismus und Faschismus endgültig durchgesetzt. Eine Frau in den Dreißigern bereitet sich auf den Ausstieg vor, indem sie sich für eine Reality-Show bewirbt, deren Teilnehmer*innen auf den Mars fliegen, um dort eine neue Gesellschaft aufzubauen. Was angesichts der zunehmenden Verrohung als letzter Ausweg erscheint, wird jedoch nur unter bestimmten Bedingungen gewährt: Die Rakete kann nur gemeinsam mit einem Mann als Zweierteam bestiegen werden, damit die Fortpflanzung auf dem fremden Planeten gesichert ist ... Nach Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen (Stück des Jahres 2014) und Und dann kam Mirna (Mülheimer Theatertage 2016) inszenieren Regisseur Sebastian Nübling und Choreografin Tabea Martin eine neue Folge der Geschichte um Sibylle Bergs Anti-Heldin des 21. Jahrhundert, die sich in Teil drei mit der Vorbereitung ihres intergalaktischen Ausstiegs beschäftigt und sich dafür mehr oder weniger überzeugt auf Partnersuche begibt.
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Uraufführung: 24. September 2017
Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Ute Langkafel
Hinweis: Bei dieser Inszenierung ist leider kein Nacheinlass möglich für Zuschauer*innen, die verspätet kommen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
»All das ist großartig gespielt. Um eine politische Analyse geht es hier nicht. Es bleibt Wohlfühltheater. Aber dabei so charmant und komisch, dass es in diesen Tagen etwas Tröstliches hat.«
»Unter den Dystopien und teils arg pädagogischen Bundestagswahlbegleitprogrammen, die bisher zur Saisoneröffnung an den Berliner Bühnen zu sehen waren, ist ‚Nach uns das All‘ definitiv der gewitzteste, selbstkritischste und in jeder Hinsicht gegenwärtigste Theaterabend.«
»Was die Durchführung dieses Apokalypse-How-Experiments angeht, setzt Sebastian Nübling auf die bewährten, mit Tabea Martin erarbeiteten Choreographien. Die geraten immer ein bisschen rempelig, was Konzept und ungemein sympathisch ist. Es macht immer noch großen Spaß, den vier Frauen dabei zuzuschauen. Auch weil sie, obwohl sie fast ausschließlich im Chor sprechen, ihre Figuren durchaus mit Individualität ausstatten.«
»Dass das Maxim Gorki Theater Sybille Bergs neues Stück „Nach uns das All“ am Abend der Bundestagswahl uraufgeführt hat, war kein Zufall. Denn die Autorin analysiert den Zustand unserer Gesellschaft, indem sie individuelle Verhaltensweisen als politische vorführt. Dabei beschreibt die Autorin die Verhältnisse mit beiläufigem Witz und mit oft ironischen Statements.«