Imaginary Europe

IMAGINARY EUROPE

Projekt 1 des Europa Ensembles. Mit Texten von Peter Weiss, J.B. Savigny und Alexandre Corréard, Walter Benjamin und Heiner Müller

Oliver Frljić macht sich mit dem Europa Ensemble auf die Suche nach einem theatralischen Utopia. Im Angesicht des Erstarkens rechtspopulistischer Bewegungen, zunehmender Intoleranz und den Herausforderungen moderner Migrationsgesellschaften, fragt er nach der Verantwortung von Intellektuellen und Künstler*innen. Mit Peter Weiss und seiner Ästhetik des Widerstands wird auf zwei Schlüsselwerke der Malerei und damit auf verschiedene Aspekte der Französischen Revolution kritisch analytisch geblickt: Was ist aus dem Ideal von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geworden? Biographisches Material der Schauspieler*innen führt das Publikum mitten in die Widersprüche unserer unübersichtlichen Gegenwart. Ist der europäische Traum noch zu retten?

Mit Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Tina Orlandini, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski

Eine Koproduktion zwischen dem Schauspiel Stuttgart, dem Nowy Teatr, Warschau und dem Zagreb Youth Theater (Zagrebačko kazalište mladih). Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes

Foto: Björn Klein

Team

Konzept, Inszenierung und Bühne

Kostüme

Übersetzung

Pressestimmen

Das »imaginierte Europa« von Oliver Frljić und seiner plurikulturellen Theatertruppe versteht es, rasant alle Register des europäischen Theaters zu ziehen und zugleich zu ironisieren: Auf performance-lecture-artige Exkurse folgen knallige Showteile nach dem Motto »we wish to entertain you«.

Cornelie Ueding, Deutschlandfunk

Imaginary Europe führt die Stärken der Frljic’schen Ästhetik vor: grandiose Bilder, eine selbstreflexive Fähigkeit zur Selbstironie, manchmal im bilderbuchhaften Trash, wenn Adrian Pezdirc als Entertainer mit der Pappkrone auftritt, manchmal auch bloß als kabarettistische Einlage. Aber eines steht immer im Zentrum: das Spielen selbst. Es gelingt der Regie, Spielenergien des Ensembles nicht nur frei zu setzen, sondern auch zu bündeln.

Manfred Jahnke, Die deutsche Bühne

Die bemerkenswerteste Szene ist dann eine, in der die Biografien der einzelnen Spieler und Spielerinnen genial ineinanderfließen, sich vermischen, bis nicht mehr zu sagen ist, wer ich ist und wer du. Nach Art von Yael Ronen liefern die Anekdoten und Selbstbeschreibungen des Ensembles, mögen sie stimmen oder nicht, den Humus für eine eigene Geschichte der europäischen Idee.

Shirin Sojitrawalla, nachtkritik.de