Pressemitteilung, 3. Juni 2021

Maxim Gorki Theater öffnet im Juni für Publikum +++ Ausstellung STRONGER STILL +++ Premieren IT'S GOING TO GET WORSE + ALLES UNTER KONTROLLE +++ QUEER WEEK 2021


Seit dem 1.Juni ist Bann gebrochen und ab Morgen besteht zumindest für Ausstellungsbesuche auch keine Testpflicht mehr! Mit der Eröffnung der Reihe des 5. Berliner Herbstsalons und der Ausstellung stronger still, die neben einer großen Werkschau von Zehra Doğan’s Werken aus dem Gefängnis auch den Nachbau einer Gefängniszelle Zelle in Silivri präsentiert, in der Kurator Can Dündar, aber auch Peter Steudtner, der Journalist Deniz Yücel und zahlreiche andere saßen, ist die Stadt wieder im Gorki willkommen. Zur Vernissage in Anwesenheit der Künstler*innen und 80 geladenen Gästen, darunter Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert, Justizsenator Dirk Behrendt und die Abgeordneten Daniel Wesener und Cem Özdemir, erklärte Deniz Yücel in einer bewegenden Rede: "Sie besuchen heute nicht nur eine Ausstellung über Gefangenschaft, sondern eine über Freiheit. Nicht über deren Abwesenheit, sondern über tätige Freiheit in der Unfreiheit."
 
Bereits am 8. Juni feiern wir die Premiere IT'S GOING TO GET WORSE von Ersan Mondtag & Ensemble und am 16. Juni Premieren wir den Theaterparcours, ALLES UNTER KONTROLLE unseres Hausregisseurs Oliver Frljić & Ensemble, das alle Räume des Theaters bespielt. 
 
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen zu den Premieren unter presse@gorki.de und bieten Ihnen gerne persönliche Führungen für die Ausstellung an, bevor Sie die Premieren besuchen.
  
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AUSSTELLUNG
 
STRONGER STILL
exhibition - installation - talks

ab 2. Juni
dienstags bis sonntags
Gorki KIOSK, STUDIO Я, Gorki Garten
Eingang: Dorotheenstr. 5
Eintritt frei, Tickets sind auf gorki.de buchbar

»Ich verstehe nicht, warum sie uns in Gefängnisse werfen, wo wir doch stärker noch daraus hervorgehen«, sagt die kurdische Künstlerin und Journalistin Zehra Doğan, die wegen eines ihrer kritischen Bilder fast drei Jahre in türkischen Gefängnissen verbringen musste.

Die Reihe 5. Berliner Herbstsalon 2021 – 2022 präsentiert das Projekt stronger still. exhibition – installation – talks mit der Ausstellung prison no. 5 mit Werken von Zehra Doğan, den Installationen SİLİVRİ. prison of thought und museum of small things, kuratiert von Can Dündar, sowie die Ausstellung witness mit Werken von Timur Çelik im Gorki KIOSK, dem STUDIO Я und weiteren Räumen des Maxim Gorki Theaters. Das gesamte Projekt zeigt die Dynamik dieses Widerstands genauso auf, wie die Erfahrung der Haft und auf welche Weise kritische Stimmen diese rücksichtslose und nutzlose Gefangenschaft überstehen – und oft gestärkt aus ihr hervorgehen können.

Die Türkei war im letzten Jahrzehnt ein beispielhafter Fall, an dem sich die stetige Auflösung von Institutionen und Mechanismen einer fragilen Demokratie durch die strategischen Vorstöße einer autoritären Ideologie beobachten ließ. Nach zwei Jahrzehnten an der Regierung hat sich die AKP vollends zu einer Ein-Mann-Regierung entwickelt und das Land in ein offenes Gefängnis verwandelt. Sie ließ Journalist*innen massenhaft einsperren, hat unabhängige Medien ins Visier genommen und schließlich mundtot gemacht. Besonders nach dem gescheiterten Putschversuch 2016 wurden kritische Akademiker*innen, bekannte Intellektuelle, Menschenrechtsaktivist*innen und kurdische Politiker*innen zu Opfern der aggressiven Politik von Erdoğans Regierung und ihren ultranationalistischen Verbündeten. Tausende von Menschen wurden aus ihren Jobs entlassen oder inhaftiert. Doch der Widerstand ist ungebrochen und so gelang es trotz der Repressionen nicht, die vollständige Kontrolle zu erlangen.


Hochauflösende Bildmotive zu jeder Einzelausstellung finden Sie hier.
 
  
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PREMIERE

IT’S GOING TO GET WORSE 
8. Juni, 19.30 Uhr
Von Ersan Mondtag & Ensemble
Regie Ersan Mondtag Bühne Nina Peller Kostüme Teresa Vergho Lichtdesign Rainer Casper Dramaturgie Aljoscha Begrich
Mit Benny Claessens, Orit Nahmias, Kate Strong, Çiğdem Teke

Künden Paläste immer das Ende einer Ära an? Als Ludwig II. den Pfauenthron in den Maurischen Kiosk gebaut hatte, blieben ihm noch neun Jahre zu leben; als die DDR endlich ihren Palast fertig hatte, war sie schon deutlich über ihren Zenit und auf Talfahrt zum Systemende. Und dennoch bauen wir inmitten einer globalen Krise ein Schloss ins Zentrum Berlins? Das verheißt wenig Gutes.
Ersan Mondtag und sein Ensemble befragen die Ruinen der Vergangenheit und der Gegenwart. Doch wie geht das eigentlich, wenn die Gäste nicht kommen können, die Lieder nicht erklingen, die Party nicht stattfinden kann? Benny Claessens, Kate Strong, Orit Nahmias und Çiğdem Teke warten, denken und tanzen – über das Abwesende, die Poesie, die Kunst – und was das überhaupt alles noch soll.

Ein hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie hier.
 

PREMIERE

ALLES UNTER KONTROLLE 
16. Juni, ab 18:00 Uhr 
von Oliver Frljić & Ensemble 
Regie Oliver Frljić Bühne / Kostüme Igor Pauška Dramaturgie Johannes Kirsten 
Mit Maryam Abu Khaled, Emre Aksızoğlu, Lea Draeger, Dominic Hartmann, Kenda Hmeidan, Kinan Hmeidan, Abak Safaei-Rad, Hanh Mai Thi Tran, Mehmet Yılmaz 

Auch nach der Coronakrise wird gelten: Es gibt Gewinner*innen und Verlierer*innen. STOP! Noch mal zurück. Ok. Aber es ist klar, dass alle so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren wollen. STOP! Welche Normalität? Jene, in der tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken, in der die Frage »wer hat und wer nicht« über Existenzen entscheidet, jene, in der Menschen getötet werden, nur weil sie »anders« rassifiziert werden? Wie Walter Benjamin es 1942 festgehalten hat, ist der Ausnahmezustand die Regel --- STOP? 
Für sein neues Projekt versetzt Oliver Frljić das ganze Gorki in den Ausnahmezustand. Das Haus – als Körper, als Stadt – durch das sich die Zuschauer*innen in einem Parcours ihren Weg bahnen. Fünf Stationen, weil fünf Finger geballt eine Faust ergeben oder weil der Rote Stern fünf Zacken hat. »Dann wird uns als unsere Aufgabe die Herbeiführung des wirklichen Ausnahmezustands vor Augen stehen.« Ok. Aber bitte treten Sie einzeln ein.
 
Nächste Vorstellungen: 
17. / 18. / 19. / 20. Juni ab 18:00 Uhr

Ein hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie hier.
 
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PROSA DER VERHÄLTNISSE #19
Die Fremde

7. Juni, 19.30 Uhr
im Livestream + danach online verfügbar
Mit Claudia Durastanti, kuratiert und moderiert von Deniz Utlu; Auszüge gelesen von Lea Draeger

Durch die Sprache ins Leben. Claudia Durastantis Roman erzählt eine Familiengeschichte über die Facetten des Fremdseins: Eine italienische Mutter, ein italienischer Vater, eine Tochter, die in Brooklyn zur Welt kommt. Die Eltern sind gehörlos. Von Büchern lernt sie das Sprechen, von ihren Eltern das Erzählen – denn sie fabulieren über ihre Liebe.
Deniz Utlu spricht mit Claudia Durastanti in der 19. Ausgabe von Prosa der Verhältnisse über die Suche nach der eigenen Wahrheit durchs Schreiben, die Bedeutung des Erinnerns fürs Erzählen und über das Zuhausesein im Fremdsein. 

Die Literaturveranstaltungsreihe Prosa der Verhältnisse wird in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt
 
 
Digital-Festival
PUGS IN LOVE
Queer Week 2021

17. - 19. Juni
 
Als sich das Kuratorium der Queer Week im Herbst 2019 formierte, glitzerte die Zukunft queer am Horizont, ein Versprechen, eine Hoffnung, vielleicht nur eine Ahnung. Seither ist viel passiert: eine Festivalausgabe wurde geplant, verschoben und ist geplatzt; das Team hat sich verändert und versucht, möglichst viel des ursprünglichen Programms beizubehalten, mit allen künstlerischen Entwicklungen, die das Jahr mit sich brachte. Schließlich mündete der Prozess darin, dass PUGS IN LOVE – Queer Week 2021 als Digital-Festival mit über 40 Künstler*innen stattfindet.
Titelgebend sind die Perversen und Gefährdeten (PUGs): »queer« und »pervers« bedeuten seit der Entstehung im Althochdeutschen und Lateinischen »verdreht«, »verkehrt«, »verquer«. Und so erweitern die PUGs während dreier Tage die Literatur für immer um scheinbar Unsagbares, suchen nach egalitären Wegen ins Übergestern und erforschen mit Performances und einem Theaterfilm, was »queer« in der Zukunft bedeuten könnte. Sicher ist dabei nur, dass sie jenseits des Mainstreams zu suchen – zu schaffen! – ist. Deshalb tastet sich dieses Festival genussvoll in alle Richtungen gleichzeitig: Wie die unterschiedlichen Gesprächsgäst*innen ergänzen sich die Texte, Performances, Workshops, Filme zu einem Kaleidoskop, widersprechen einander und hoffentlich sich selbst.
 
Das vollständige Programm finden Sie auf gorki.de.
 
Das Festival PUGS IN LOVE – Queer Week 2021 wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Kooperationspartner*innen sind in diesjähriger Edition: »Missy Magazine«, »Glitter – die Gala der Literaturzeitschriften«, SchwuZ und Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e.V.. 
  
 
 
STREAM-PREMIERE

im Rahmen des Festivals PUGS IN LOVE - Queer Week 2021
DARK ROOM REVISITED
17. Juni, 20:00 Uhr
im Livestream + danach verfügbar bis zum darauffolgenden Tag 24:00 Uhr
von Jchj V. Dussel
Regie Paul Spittler Mit Texten von Raphaël Khouri
Mit Mazen Aljubbeh, Knut Berger, Julius Feldmeier, Banafshe Hourmazdi, Elena Schmidt & Raphaël Khouri 
Kamera Nadja Krüger Setdesign + Kostüm Cleo Niemeyer Musikkomposition R Talin Postproduktion Ethan Folk Dramaturgie Yunus Ersoy 

Nächste Termine im Gorki Stream: 
18. / 19. Juni ab 20 Uhr bis 24:00 Uhr

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Ihr Theaterbesuch ist derzeit etwas anders, als Sie es gewohnt sind. Es wird weniger Vorstellungen und in den Vorstellungen weniger Plätze geben. Wir bemühen uns aber, all Ihre Wünsche nach Pressetickets vorrangig zu erfüllen. Bitte melden Sie sich spätestens eine Woche vor der jeweiligen Vorstellung. Detaillierte Informationen zu Ihrem Theaterbesuch und den geltenden Hygieneregeln finden Sie hier: gorki.de


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Bei Fragen oder Interviewwünschen können Sie sich jederzeit bei uns melden über presse@gorki.de