2014 besuchte der in Berlin lebende Maler Timur Çelik während seiner Reise in die Türkei auch den östlichen Teil des Landes. Die psychologische und politische Spannung nach dem Scheitern der Friedensverhandlungen zwischen der türkischen Regierung und dem kurdischen Widerstand hinterließ bei ihm einen starken Eindruck.
Er begann, die beunruhigende Ungewissheit zu malen, die er wahrnahm, und die nicht nur die kommende Zerstörung und weitere Unterdrückung in der Region vorwegnahm, sondern auch die politische Depression, die das ganze Land erfassen würde.
Neben Gemälden dieser neuen Serie versammelt Çeliks Einzelausstellung eine Gruppe von Porträts von Künstler*innen, Intellektuellen und Menschenrechtsaktivist*innen in der Türkei sowie prominenten Persönlichkeiten aus der Partei HDP, die entweder aufgrund falscher Anschuldigungen gefangen gehalten oder durch endlose Prozesse und Verhöre schikaniert wurden.
In dieser Auswahl zeigt Timur Çelik eine subjektive Faszination für seine Protagonist*innen, indem er der zarten Plastizität ihrer Gesichter eine emotionale Intensität verleiht, die sich aus Leid, Trauer, Trotz und Beharrlichkeit speist.
Geöffnet ab 2/Juni
Der 5. Berliner Herbstsalon 2021 – 2022 präsentiert das Projekt stronger still. exhibition – installation – talks mit der Ausstellung prison no. 5 mit Werken von Zehra Doğan, den Installationen silivri. prison of thought und museum of small things, kuratiert von Can Dündar, sowie die Ausstellung witness mit Werken von Timur Çelik.
stronger still wurde anlässlich des Festivals Re:Writing the Future der Allianz Kulturstiftung konzipiert.
In der Reihe des 5. Berliner Herbstsalon 2021 – 2022.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Hauptstadtkulturfonds im Rahmen von Re:Writing the Future.