Ist die Krise der Gegenwart eine Krise der Männlichkeit? Die Zeit ist reif für neue Entwürfe. Doch obwohl alles in Bewegung ist, kündigt sich ein konservativer gesellschaftlicher Rollback an. Der Mann* scheint in den alten Mustern festzustecken, ein Gefangener im System der männlichen Vorherrschaft. Was bedeutet es, im Jahr 2020 ein Mann* zu sein? Falk Richters Rechercheprojekt In My Room entspinnt aus dem intimen Raum eines Sohns und Autors ein vielschichtiges Geflecht aus Erinnerungen, Bildern und Stimmen und verwebt biografische Erfahrungen mit gesellschaftlichen Erzählungen. Es sind Momentaufnahmen von Söhnen, die sich an ihre Väter, an Familienrituale, Alltagsgeschichten und gesellschaftliche Entwicklungen erinnern. In My Room ist ein autofiktionaler Selbstversuch, in die unergründete Blackbox, die Väter hinterlassen haben, einzutauchen auf der Suche nach den Spuren der Väter im eigenen Leben.
Nominiert für »Stücke 2020« der 45. Mülheimer Theatertage.
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Uraufführung am 15/Januar 2020
Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Ute Langkafel
»Wo sonst hat man schon mal eine derart lebhafte, vielschichtige und emotionale Auseinandersetzung mit ganz verschiedenen Vaterfiguren erlebt wie an diesem Abend?«
»Erstaunlich, wie viel man dabei beiläufig über ›Männlichkeit‹ erfährt und darüber, wie sie sich in Körper ein- und fortschreibt. Zumal die Bühnen-Söhne gegen und für ihre Väter die Performance ihres Lebens hinlegen: Was diese fünf Schauspieler da pausenlose 130 Minuten veranstalten, ist Liebeserklärung und Anklage, Party und Requiem, Tragikomödie und Rockkonzert.«
»Die Inszenierung lebt von der Besetzung, der Offenheit der Schauspieler und der Unterschiedlichkeit ihrer Geschichten. […] Teilweise werden die Fäden der einzelnen Beziehungen auch miteinander verknüpft, jedem Vater wird ein Song gewidmet, vom Publikum immer geliebt.«