Alles Schwindel

Das Revuetheater ist wieder da! Fast schien es, als hätten die Nazis gesiegt. Das Revuetheater, jene queere Mischung aus Operette, modernem Boulevard, politischem Kabarett, Jazz und neuer Musik war das Genre, das wie kein anderes das Bild der »Goldenen Zwanziger« in Berlin prägte. Doch diese hohe frühpostmoderne Unterhaltungskunst fiel den Nazis und ihrem antisemitisch-homophobem Hass zum Opfer. Die Künstler*innen mussten emigrieren, ihre Werke verschwanden und mit ihnen auch das Genre.

Am Gorki wird nun eines dieser Werke 87 Jahre nach der Uraufführung 1931 wieder belebt: Alles Schwindel ist eine echte Wiederentdeckung. Was wie eine klassische Boy-meets-Girl-Story beginnt, wird zu einem aberwitzigen Parcours durch die Scheinwelten der späten Zwanziger Jahre und damit einer Zeit, in der »Tempo« das entscheidende Wort war und »Schritt halten« den Rhythmus vorgab. Die Musik des später nach London emigrierten Mischa Spoliansky kann neben Größen wie Kurt Weill bestehen.

Christian Weise hat als Regisseur einen riesen Spaß an solchen Stoffen, von Spoliansky inszenierte er bereits die Operette Wie werde ich reich und glücklich. Er wirft sich mit dem Gorki-Ensemble in den Strudel einer großen Berliner Zeit, die in ihrem Flimmern, aber auch in ihrer bedrohlichen Fragilität politisch und hedonistisch zarte Ähnlichkeiten zu der Stadt hat, wie sie heute zu erleben ist.

Ein rasanter Kostüm-, Musik und Tanzabend mit Songs, die im Ohr bleiben und einer verwirrend aktuellen Story.

Trailer anschauen

Premiere: 17/Dezember 2017 

Hinweis: Die Produktion enthält Stroboskop-Lichteffekte, schnelle und flackernde Bildabfolgen, die negative Auswirkungen auf lichtempfindliche Zuschauer*innen haben können.

Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Ute Langkafel

Musikalische Leitung und Arrangements
Jens Dohle

Team

Choreografie

Dramaturgie

Musikalische Einstudierung & Korrepetition

Licht

Besetzung

Mareike Beykirch

Alexander Darkow

Jonas Dassler

Johann Jürgens

Svenja Liesau

Oscar Olivo

Vidina Popov

Falilou Seck

Catherine Stoyan

Aram Tafreshian

Mehmet Yılmaz

Pressestimmen

»Die Figuren sind Volkstheaterhaft dick geschminkt, die Männer haben oft stramme Schnurrbärte umgebunden, die Frauen meist Mode der zwanziger Jahre an.  Alle sehen bizarr und phantastisch aus, singen die ironisch-famosen Lieder und Couplets gekonnt, charmant, beglückend, können Charleston und Foxtrott. „Ein Wunder-Wunder-Wunder – Wunder / Wundervoll“ schwärmen sich einmal Evelyne und Tonio an, und das trifft diese Aufführung genau.«

Irene Bazinger, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die beiden jungen Hauptdarsteller Evelyne Hill (Vidina Popov) und Tonio Hendricks (Jonas Dassler) sind neu im Ensemble, sie spielen, singen, tanzen, steppen, krakeelen, als ob es kein Morgen gäbe.«

 

»Und es ist doch auch eine Revue mit allem Drum und Dran: Mit Saxofonsolos aus Pappe, singenden Kaffeekannen und tanzenden Ketchup-Flaschen, Witz, Esprit und Glamour.«

Christiane Rösinger, taz

»Der Abend lohnt sich allein schon wegen der Optik und der Schauspieler. Allen voran Vidina Popov als Evelyne und Jonas Dassler als Tonio, der sich zum Ende spektakulär saltoschlagend aus dem Schwindel verabschiedet.«

 

»Ein erstklassiger Soundtrack für einen total verrückten Abend voller Schwindel, Slapstick und schräger Figuren.«

Ulrike Borowczyk, Berliner Morgenpost

»Die Schauspieler Vidina Popov und Jonas Dassler verdrehen im Gorki-Theater mit ihrer jungen Bühnenliebe und ihren Flunkereien ganz Berlin den Kopf.«

Juliane Primus, Berliner Zeitung

»Was Christian Weise und sein Team hier machen, ist vor allem ein großer Spaß.«

 

»Bei diesem munteren Verwirrspiel um Schein und Sein ist alles irre: Irre überdreht, irre überzeichnet und irre vergnüglich.«

 

»Schon toll- ungelogen.«

Friedhelm Teicke, Zitty

»Now, almost like a miracle of miracles, the Gorki Theater in Berlin is joining the premium league of Berlin’s operetta stages.«

 

»One of the greatest all-round operetta performances I have seen in recent years.«

Kevin Clarke, Operetta Research Center

»This is a production that makes a stunning physical impact upon the senses.«

Julian Eaves, British Theatre