In der von Anastasiia Kosodii und Johannes Kirsten geleiteten Schreibwerkstatt While History Writes Itself haben sieben Autor*innen untersucht, wie ein Schreiben für das Theater im Angesicht der grausamen Realität möglich ist. Aus dem postjugoslawischen und dem postsowjetischen Raum kommend, tauschten sie sich aus über politische Parallelitäten ihrer Herkunftsländer in Hinblick auf zerfallene Staatenbünde, über historische Kontinuitäten und Brüche, über persönliche Perspektiven. Die daraus entstandenen Szenischen Lesungen werden nun noch einmal in einem Marathon-Abend im Studio Я präsentiert.
von Mariia Borysova
von Seryozha Morzhov
von Kateryna Penkova
Aus dem Ukrainischen und Polnischen von Lydia Nagel
Irgendwo in Polen. Hania hilft geflüchteten Ukrainer*innen. Ihre Mutter Barbara sieht das mehr als skeptisch. Larisa kommt aus dem Osten der Ukraine und trägt einen Kühlschrank mit sich herum. Mit beißendem Humor nährt sich das Stück Polnisch-Ukrainischer Traumata.
von Tanja Šljivar
Aus dem Serbischen von Mascha Dabić
Eigentlich eine Erfolgsgeschichte. Eine dreißigjährige Frau wird zur künstlerischen Leiterin der Schauspielabteilung des renommierten Nationaltheaters in Belgrad ernannt. Ihr Leben und die 150-jährige Geschichte der Institution verschmelzen miteinander.
Text & Performance Ivana Sajko,
Aus dem Kroatischen ins Deutsche von Alida Bremer und ins Englische von Mima Simić
Eine Performerin erzählt von der Potsdamer Straße in Berlin. Die Straße ein Zeitstrahl und Weg in die Geschichte der Stadt. Unterschiedliche Zeitebenen verbinden sich miteinander. Hier stand der Sportpalast. Hier war Herwarth Waldens Sturm-Galerie. Der Sozialpalast. Kleistpark. Die Frauen auf der Kurfürstenstraße in Sichtweite. Frauen, die nach 1945 Trümmer beräumen. Von allem können vor allem die Bäume der Straßen und Parks Zeugnis ablegen.
von Davit Gabunia
Aus dem Georgischen von Tamar Muskhelishvili
Er und Sie vor dem Hintergrund der Georgischen Wirklichkeit 2023. Die Gesellschaft ist tief gespalten. Der Krieg in der Ukraine und die allgegenwärtige Russische Propaganda verstärken dies noch einmal. Das Trauma des Krieges von 2008 ist immer präsent. Richtet man sich ein oder begehrt man auf? Oder sucht man sein Glück gleich in der Ferne und vielleicht in Berlin?
Text & Regie Anastasiia Kosodii
Aus dem Ukrainischen von Lydia Nagel
Julia, eine junge Frau, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Berlin geflohen ist. Adolf, Superstar und Sänger der umstrittenen Band »Rieffenstahl«, der endlich auch einmal etwas Gutes tun möchte. Da kommen die Geflüchteten Ukrainer*innen gerade recht. Aber gut gemeint ist nicht gleich gut. Julias und Adolfs Wege kreuzen sich in diesem grotesken Musical. Stimmen aus der Geschichte sprechen zu Julia. Aber was wollen die Chöre der Berliner und
Russen in Berlin von ihr?
von Julia Cimafiejeva
Aus dem Belarusischen übersetzt von Tina Wünschmann
Seit den Präsidentschaftswahlen 2020 und den anschließenden Protesten gegen die gefälschten Ergebnisse sind die Repressionen in Belarus nur noch härter geworden. Noch immer werden jeden Tag Menschen vom Regime verhaftet. Das Stück erzählt von der Realität der politischen Gefangenen in Belarus.
von Natalia Graur
Übersetzung aus dem Rumänischen und dem Englischen von Ciprian Marinescu und Frank Weigand
»Was ist die Distanz zwischen einem klugen Mädchen und Sex? / Wann wird ein Scherz zu Sex? / Wie wird das Zusammensein im selben Raum zu Sex?«. Ein intensiver Text von Natalia Graur der vom Leben in einer sexualisierten Gesellschaft, in der sich die Muster der Unterdrückung immer wiederholen erzählt.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien