Im Jahr 2012 ist im Zuge des syrischen Bürgerkrieges im Norden Syriens die Demokratische Föderation Rojava entstanden, die von kurdischen, assyrischen, arabischen und turkmenischen Kampfverbänden, Parteien und zivilgesellschaftlichen Formationen als demokratische Autononomieregion gegründet wurde, deren Gesellschaftsmodell auf den Kernelementen Geschlechtergerechtigkeit, Ökologie und Basisdemokratie basiert.
Dieser utopische Versuch des Aufbaus einer neuen Gesellschaft wurde von Anfang an durch das künstlerische Medium Film begleitet. Wir zeigen Filme aus der Region und laden zu Gesprächen über Kunst & Revolution.
Im Anschluss der Screenings führt die Journalistin Azadê Peşmen öffentliche Nachgespräche mit den Filmemachern.
Wir zeigen folgende Filme im Gorki-Lichtsaal:
Regie: Ekrem Heydo (Dokumentarfilm) | 26. Oktober / 18 Uhr
Die Stadt Serê Kaniyê kwar bis vor wenigen Jahren eine ethnisch und religiös von friedlicher Vielfalt geprägte Region in Nordsyrien. Seit dem Beginn des hr Bürgerkriegs in Syrien ist die Stadt in konfesssionelle Einzelteile gespalten. Ein Klassenfoto als Artefakt des friedlichen Zusammenlebens veranlasst Ekrem Heydo von Deutschland aus in seine Geburtsstadt zurückzukehren, um die tragischen Schicksale seiner Mitschüler zu erzählen. Der Film ist die künstlerische Dokumentation einer Reise auf der Suche nach dem Punkt, an dem aus Freunden Feinde wurden.
AUF KURDISCH, MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN
Regie: Ahmet Haluk Ünal (Dokumentarfilm) | 27. Oktober / 16 Uhr
Wenn der katastrophale Krieg in Syrien auch etwas Gutes mit sich brachte, dann wohl die radikal veränderte Rolle der Frauen im Nahen Osten, genauer im kurdischen Rojava. Mit Ausbruch des Arabischen Frühlings schließt sich Jiyan erst den Protesten gegen Assad an, später verteidigt sie als Guerillakämpferin die Region gegen den Islamischen Staat. Dabei gilt ihr Kampf nicht nur einem unabhängigen Rojava, sondern vor allem der Unabhängigkeit von Frauen.
AUF TÜRKISCH UND KURDISCH, MIT ENGLISCHEN UNTERTITELN
Regie: Şêro Hindê (Spielfilm) | 27. Oktober / 19 Uhr
Wo die Terrororganisation Islamischer Staat wütete, schlugen ihre Gräueltaten tiefe Wunden in die Gemäuer und die Körper der Überlebenden in Trümmern. Der Spielfilm Stories of Destroyed Cities bewegt sich zwischen Fiktion und Augenzeugenberichten, um die zerstörerischen Ereignisse zu dokumentieren. Drei Städte in Rojava, drei Geschichten über die Unmenschlichkeit und Banalität des modernen Krieges, die aber auch von der Hoffnung erzählen, das zwischen den Ruinen eine kommende Zukunft blühen kann.
AUF KURDISCH, MIT ENGLISCHEN UNTERTITELN
Alle Filme: Eintritt frei!
The Color of Women
Von Hito Steyerl und Rojava Film Commune
Ein Interview mit den YPJ-Kommandeurinnen Dilovan Kobani, Nirvana, Ruken und Zerin
Interview lesen
Festival: WAR OR PEACE - CROSSROADS OF HISTORY 1918 / 2018