Max Czolleks Bücher streuten lustvoll Zweifel an deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Versöhnungstheater fragt nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit. Seit weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich einiges verändert: Das Berliner Stadtschloss feiert Preußens Könige, mit dem neuen Militärhaushalt wird eine Zeitenwende beschworen und der Bundespräsident spricht auf Israelreise von »Versöhnung«. Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater!
Unterstützt durch İÇ İÇE – Festival für neue anatolische Musik
Foto: Paula Winkler