Mehr als 3.000 Besucher*innen kamen zur Eröffnung des Berliner Herbstsalons am 26. Oktober ins Maxim Gorki Theater. Vor der Berliner Premiere von Jedem das Seine fanden sich Kulturschaffende um die Künstlerin Hito Steyerl zu einer politischen Intervention auf der Bühne zusammen – und forderten den sofortigen Rückzug der türkischen Armee aus Nordsyrien.
Mit einer politischen Intervention eröffnete der 4. Berliner Herbstsalon De-heimatize it! am Samstag, den 26. Oktober. Mehr als 3.000 Besucher*innen schauten sich im Anschluss die Berliner Premiere von Jedem das Seine (Regie: Marta Górnicka) an, besuchten die Ausstellung von rund 40 Künstler*innen oder hörten die Lectures der Young Curators Academy. Noch bis Mitternacht waren zahlreiche Besucher*innen in der Ausstellung.
In ihrer Intervention, die anstelle einer Eröffnungsrede auf der Gorki-Bühne stattfand, forderte Hito Steyerl, renommierte Künstlerin (u.a. documenta 12), u.a. einen Stopp der Waffenlieferungen an die Türkei und ein Ende des Flüchtlingsabkommens, das auf Kosten der Menschen in Nordsyrien geht. »Until the German state changes its position I am demanding that Federal German institutions stop showing my work held in their collections as part of its external cultural diplomacy. I am sick of my work being deployed to detract the German states tacit agreement with displacement, ethnic cleansing and warfare and to lend it an aura of tolerance and inclusivity«. Gemeinsam mit der Theatermacherin Anina Jendreyko, der kurdischen Filmemacherin und Musikerin Heja Netirk und der Politwissenschaftlerin Bilgin Ayata, trug Steyerl lyrische und politische Dialoge auf Deutsch, Englisch und Kurdisch vor. Unter anderem zitierten die Künstlerinnen eine Erklärung von »Women Defend Rojava« und forderten den sofortigen Rückzug der türkischen Truppen aus Syrien.
Die gesamte Intervention können Sie hier sehen: youtu.be/UZcqUknNepg
Der 4. Berliner Herbstsalon
Unter dem Titel De-heimatize it! beschäftigt sich die vierte Ausgabe des Berliner Herbstsalons mit dem politischen Konzept von »Heimat« und dessen Ausschlüssen – in einer multiperspektivischen Schau entwickeln die Beteiligten aus einem feministischen und intersektionalen Blickwinkel neue Perspektiven auf Zugehörigkeiten. Mehr als 100 Künstler*innen und Aktivist*innen sind an der Ausstellung, dem Theater- und Performanceprogramm, sowie der Konferenz und einer Young Curators Academy beteiligt.
Nächster Höhepunkt ist die Premiere von Rewitching Europe von Yael Ronen & Ensemble am Freitag, 1. November, mit einem umfangreichen Rahmenprogramm am Wochenende.
Der 4. Berliner Herbstsalon läuft noch bis zum 17. November 2019.
Das gesamte Programm und mehr Informationen zu den Künstler*innen finden Sie hier.
Hochauflösende Pressebilder können Sie hier herunterladen.
Pressekontakt:
Xenia Sircar
presse@gorki.de
Leitung Presse