1899: Am 16. August wird Andrej Platonowitsch Klimentow (Pseudonym: Platonow) als ältester Sohn von acht Kindern des Einsenbahnschlossers Platon Firsowitsch Klimentow und seiner Frau Maria Wasslijewna Klimentowa in Woronesh geboren
1906-1914: Besuch der Gemeindeschule und der Knabenschule
1915: Arbeit als Angestellter bei der Eisenbahn und Gießer in einem Woronesher Metallwerk
Nov. 1918: Studium an der Historisch-Philologischen Fakultät der Universität Woronesh. Erste Veröffentlichungen.
1919: Studium an der Elektrotechnischen Abteilung des Woronesher Eisenbahn-Polytechnikums. Gehilfe des Lokomotivführers auf der Seite der Roten Armee.
1920: Veröffentlichungen in der WORONESHER KOMMUNE, Vortrag über Elektrifizierung
1921: Artikel über die Hungersnot an der Wolga, Verlust des Kandidatenstatus der Partei wegen Unzuverlässigkeit
1922: Politischer Leiter der Abteilung für Bewässerungstechnik des Gouvernements Woronesh, Geburt des Sohnes Platon
1923: Planung eines Wasserkraftwerks am Fluss Woronesh, das jedoch nicht gebaut wird. Leitung des staatlichen Büros für Bewässerungstechnik
1924: Ablehnung eines erneuten Antrags auf Aufnahme in die Kommunistische Partei. Arbeit als Ingenieur für Bewässerung.
1926: Berufung ins Zentralkomitee der Allrussischen Versammlung der Bewässerungsingenieure. Ablehnung eines erneuten Antrags auf Aufnahme in die Kommunistische Partei. Umzug nach Moskau. Unerwartet plötzliche Entlassung aus dem Zentralkomitee der Bewässerungsingenieure. Ogranisation der Melioration in Tambow. Prosa: »Die Stadt Gradow«, „Epiphaner Schleusen“. Erste Entwürfe zu »Tschewengur«. Verlust der Wohnung in Moskau.
1928: Bekanntschaft mit Boris Pilnjak. Abschluss der Arbeit an Tschewengur
1929: Nach Lektüre sieht Maxim Gorki keine Chance für eine Veröffentlichung des Romans. Beginn der Drucklegung von Tschewengur. Verbot des Romans.
1930: Schauprozesse gegen sogenannte »Schädlinge« unter den Bewässerungsingenieuren von Woronesh. Arbeit an Die Baugrube
1931: Arbeit am Technischen Roman
1933-1935: Reisen nach Turkmenistan
1938: Verurteilung des 15-jährigen Sohnes zu zehn Jahren Lagerhaft
1939: Dank der Fürsprache Michael Scholochows wird das Urteil revidiert.
1940: Rückkehr des an Tuberkulose erkrankten Sohnes aus der Lagerhaft.
1942: Einsatz an der Front
1943: Der Sohn stirbt an Tuberkulose. Veröffentlichung von Kriegserzählungen
1944: Erkrankung an Tuberkulose. Geburt der Tochter Maria
1946: Veröffentlichung der Erzählung HEIMKEHR
1947: Wiederholte Bitten an den Vorsitzenden des Schriftstellerverbandes Alexander Fadejew um finanzielle Unterstützung. Bearbeitung von Märchen.
1948: Ablehnung verschiedener Veröffentlichungen und Absage der Zusammenarbeit mit dem Zentralen Kindertheater.
1949: Bearbeitung von Volksmärchen
1951: Andrej Platonow stirbt am 5. Januar. Er wird am 7. Januar auf dem Armenischen Friedhof in Moskau beigesetzt.
»Drei Dinge haben mich im Leben beeindruckt – der weite Weg über das karge russische Feld, der Wind und die Liebe. Der weite Weg – als der Drang des Lebens, die Landschaften, die einem in der Welt begegnen, und das Umherstreifen (stranničestvo), erfüllt von lebendigem historischem Sinn. Der Wind – als Bote des unruhigen Universums, der dem unermüdlichen Wanderer ins offene Gesicht schlägt […]. Schließlich die Liebe, die Wunde unseres Herzens, die uns zu klugen, starken, eigenartigen und außergewöhnlichen Wesen macht.«
Andrej Platonow, 1925