Donation_c_Esra Rotthoff

Donation

Auf der Bühne des Maxim Gorki Theaters treffen Arsinée Khanjian, eine berühmte kanadische Schauspielerin, und Günther, Vertreter des deutschen Staatstheaters, für ein Interview aufeinander. Anlass ist eine Schenkung: Arsinée möchte historische Kostüme aus dem Film Ararat ihres Mannes, Filmemacher Atom Egoyan, spenden. Diese Kostüme fungieren als Artefakte, die an den Völkermord an den Armenier*innen 1915 erinnern.
Doch das Gespräch nimmt eine unerwartete Wendung: Günther hinterfragt Arsinées Motivation. Warum kommt es gerade jetzt zu dieser Schenkung? Im Jahr 2023, mehr als ein Jahrhundert nach dem Völkermord, wiederholt sich die Geschichte: In Arzach wurden hunderttausende Armenier*innen vertrieben. Wieder schaute die Welt weg. Bedeutet die Schenkung eine stille Anklage der Tatenlosigkeit der Weltgemeinschaft?
Vor dem Hintergrund des neuen Leids und Günthers kritischer Fragen zweifelt Arsinée: Hat ihr langjähriges künstlerisches und aktivistisches Engagement für die Anerkennung des armenischen Völkermords überhaupt einen Sinn gehabt? Im Showdown zwischen Günther und Arsinée stellt sich schließlich die Frage, was Kunst kann und soll und ob sie –  trotz aller Hoffnungslosigkeit –  die Welt nicht doch Stück für Stück verändern kann.

Neben ihrer erfolgreichen Kinoarbeit, die unter anderem in Cannes, auf der Berlinale und in Venedig gezeigt wurde, setzt das Duo Egoyan-Khanjian seine Theaterarbeit am Gorki fort. Auf Auction of Souls (2015) folgt zehn Jahre später Donation.

Uraufführung 25/April 2025

Im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories

Foto: Esra Rotthoff

Text und Regie
Atom Egoyan

Team

Besetzung

Edgar Eckert

Arsinée Khanjian