Eine halb ausgeräumte Wohnung, Koffer und Kartons: Eine Frau Mitte Dreißig wartet gemeinsam mit ihrer zehnjährigen Tochter Mirna auf den Umzugswagen, der sie in ihr neues Leben bringen soll.
Beim Packen werden Frauenbilder und Beziehungskonzepte des 21. Jahrhunderts ebenso bissig kommentiert wie das Scheitern an den eigenen Erwartungen und die diffuse Sehnsucht nach einem Neuanfang, der nie Wirklichkeit werden wird. All dies in Gesellschaft von Tochter Mirna, die zum Befremden der Mutter zwar die eigene Scharfzüngigkeit geerbt hat, aber ansonsten ganz anders geraten zu sein scheint als die Mutter selbst…
Nach Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen, welches von der Zeitschrift Theater heute zum Theaterstück des Jahres 2014 gewählt wurde, hat Sibylle Berg eine Fortsetzung geschrieben, in der die Geschichte weitererzählt wird. Gemeinsam mit den Schauspielerinnen aus Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen (neu dabei: Çiğdem Teke) und vier Kindern erzählen Sebastian Nübling und Tabea Martin, wo die rebellischen jungen Frauen zehn Jahre später mit Mitte Dreißig stehen: Sie haben Kinder bekommen, Trennungen hinter sich und schlagen sich mit der schmerzhaften Einsicht herum, dass sie »nur ein kleines mittelmäßiges Leben« haben werden – und mit ihren Töchtern, die ihre Mütter ebenso kritisch hinterfragen, wie diese die Generation vor ihnen.
Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters. Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg.
Gewinner des Friedrich-Luft-Preises 2015
Gewinner des Publikumspreises der Mülheimer Theatertage 2016
Premiere: 24. September 2015
Hinweis: Çiğdem Teke befindet sich derzeit in Elternzeit.
Bei dieser Inszenierung ist leider kein Nacheinlass möglich für Zuschauer*innen, die verspätet kommen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Ute Langkafel
»In Und dann kam Mirna werden die Anforderungen an Frauen und gesellschaftliche Tendenzen sarkastisch, ironisch und herrlich überspitzt auf die Bühne gebracht.«
»Das ist alles so böse und so wahr, so witzig und zugleich so furios traurig, dass man diese 80 Minuten als heißkaltes Wechselbad durchlebt.«
»Ein temporeiches Stück, das dem Zuschauer kaum Atempausen lässt. Kurzweilig und intensiv.«