Robert Prossers Roman Phantome spannt einen zeitlichen Bogen von 1992 bis 2015. Er erzählt eine Reise von Wien bis nach Srebrenica, führt die Leser_innen nach Bosnien, in die Wiener U-Bahntunnel, in den Adrenalinkick illegaler Graffiti-Kunst.
Deniz Utlu spricht mit dem Autor über das Politische in der Form des Romans, über den Jugoslawienkrieg, der die letzte große innereuropäische Flüchtlingswelle in den 1990ern auslöste, dessen drastische Verbrechen bis heute nicht aufgearbeitet sind und weit in die Kindergeneration der Geflüchteten nachwirken. Phantome war für den deutschen Buchpreis 2017 nominiert.
Illustration: Leyla Sehar
In Kooperation mit dem Forum Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung