Premiere: 07.03.2015
Letzte Vorstellung: 11.05.2016 (Derzeit keine Tickets erhältlich)
1915 wurden über eine Million Armenier im Osmanischen Reich deportiert, gefoltert und ermordet. Franz Werfel schrieb über diese Vorgänge 1933 seinen epochalen Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh, der von den Nationalsozialisten umgehend verboten wurde. Das Buch beschreibt das Elend der Verfolgung und Vernichtung der Armenier, aber auch die Ausnahme, das Wunder: den geglückten Widerstand am Musa Dagh, dem Mosesberg. 5.000 Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner verschanzen sich, wehren sich gegen die Angriffe der jungtürkischen Armee und werden schließlich in auswegloser Lage von französischen Kriegsschiffen gerettet. 100 Jahre nach dem Völkermord an den Armeniern bringt Hans-Werner Kroesinger diese Geschichte in der Montage mit dokumentarischem Material über die deutsche Rolle und die strukturelle Organisation des Völkermords auf die Bühne. Was erzählt uns eine scheinbar alte Geschichte über den Umgang mit Geschichte heute?
Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters im Rahmen von Es schneit im April – Eine Passion und ein Osterfest, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.
„Die Arbeit gewinnt über ihre gut hundert Minuten stetig an theatraler Zugkraft. Inhaltlich packend ist sie von der ersten Minute an.“
„Ausgerechnet den Dokumentaristen Hans-Werner Kroesinger mit der Inszenierung des literarischen Zentralwerks der armenischen Tragödie zu betrauen, erwies sich als brauchbare Idee.“
„Es geht ums Nichtvergessen, um die Würde der Toten, wie der Lebenden, um Schuld und der Preis, den wir für das kollektive Verdrängen zahlen.“