Memories of Sarajevo
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Memories of Sarajevo

Mit
Eléonore Arnaud, Elissa Alloula, Pauline Deshons, Pierre Duprat, Anna Fournier, Kevin Garnichat, Lazare Herson-Macarel, Timothée Lepeltier, Hélène Rencurel, Antonin Fadinard, Estelle Meyer, Morgane Nairaud, Loïc Riewer, Marie Sambourg
 

Die Belagerung von Sarajevo begann 1992, zwei Monate nach der Unterzeichnung des Vertrags von Maastricht, der die europäischen Gemeinschaften zur Europäischen Union machte. Dieses Abkommen, diese Transformation und seine Konsequenzen beeinflussten absolut jeden. Memories of Sarajevo (Erinnerungen an Sarajevo) ist eine Antwort auf die Entscheidungen und Entscheidungslosigkeit der europäischen Institutionen, auf eine Geschichte, die die meisten nicht kennen. Es ist ein historisches Epos, das den Belagerten eine Stimme gibt.
Dieses Stück benennt das rücksichtlose und beschämende Versagen der EU. Es zeigt, dass der Krieg im ehemaligen Jugoslawien nicht nur eng mit der Gründung der EU verbunden ist, sondern auch, dass seine Wurzeln im Ausbruch und in den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs liegen.
In dieser Stadt, umgeben von Hügeln, die perfekte Bedingungen für Scharfschützen bieten, haben die Regisseurinnen Julie Bertin und Jade Herbulot Bibliotheken und Archive besucht und zahllose Zeugenberichte angehört, um der Frage auf den Grund zu gehen: »Wie können wir dieses Stück Geschichte, das nicht wirklich uns gehört, in etwas verwandeln, das wir erzählen können?« Auf der Bühne: eine Gebäudefassade, die Bewohner*innen auf der Straße darunter. Über ihnen treffen sich europäische und internationale Regierungsführer*innen, unfähig einen Weg aus der Krise zu finden. Das in Paris lebende Le Birgit Ensemble kommt aus der Generation, die in die EU hineingeboren ist, und glaubt, dass die Wut und Frustration über die Untätigkeit der EU kanalisiert werden muss, um neue Formen der politischen, aber auch künstlerischen Organisation hervorzubringen. Memories of Sarajevo ist der letzte Teil der Tetralogie Europe, mon Amour (Europa, meine Liebe), der seine Premiere 2017 beim renommierten Festival d’Avignon feierte.
 

Fotos: Pascal Victor