Karabakh Memory_c_Esra Rotthoff
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Karabakh Memory

»Während des Krieges von 2020, als die Menschen ihre Häuser verließen, waren für mich die stärksten Bilder jene, von Menschen, die die Gebeine ihrer Verwandten ausgruben und ihre eigenen Häuser verbra ... weiterlesen

»Während des Krieges von 2020, als die Menschen ihre Häuser verließen, waren für mich die stärksten Bilder jene, von Menschen, die die Gebeine ihrer Verwandten ausgruben und ihre eigenen Häuser verbrannten. Beide Taten hatten dasselbe Ziel: zu verhindern, dass diese Erinnerungen in die Hände des Feindes fielen. Ich erinnere mich an ein YouTube-Video, in dem ein Mann dabei zu sehen war, wie er sein Haus verbrannte. Als man ihn fragte, warum er das tue, antwortete er: Das ist das Ende! Es ist alles vorbei! Mich interessieren beide dieser Handlungen – das Ausgraben von Knochen als Versuch, Erinnerung zu bewahren und sie zu einer Art Souvenir zu machen, das symbolisch, aber auch romantisch und künstlich die Vergangenheit darstellt. Und das Verbrennen von Häusern als radikaler Akt des Vergessens, der dem Ausführenden des Rituals das Gefühl gibt, handeln zu können.«

Die Geschichte geht weiter. Ende September 2023 flohen bis zu 120.000 Armenier*innen aus Bergkarabach (Arzach) vor den Truppen Aserbaidschans nach Armenien, auch der Vater von Roza Sarkisian. Er packte seine Habseligkeiten, machte letzte Fotos des Familienhauses, füllte etwas Erde in ein kleines Einweckglas und begab sich auf den mühevollen Weg. Das Theaterstück Karabakh Memory entwickelt die ukrainische Regisseurin Roza Sarkisian rund um ihre eigene Familiengeschichte und einzelne Erinnerungsobjekte – Fluch und Segen des Erinnerns.


Uraufführung 25/April 2025

Im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories

Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Ute Langkafel

Aktuelles Datum
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20:30
Studio Я

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Sold out

Eventuelle Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.


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Team

Lichtdesign

Dramaturgie

Besetzung

Tim Freudensprung

Flavia Lefèvre

Alexandra Malatskovska

Pressestimmen

»Das Stück ist pure Wut. Roza, verkörpert durch Flavia Lefèvre, erzählt nicht einfach von Flucht und Vertreibung der armenischen Bevölkerung aus Arzach in den Jahren zwischen 2020 und 2023. Sie reißt sich die Geschichte regelrecht aus den Eingeweiden.«

»Durch zahlreiche Slapstickeinlagen wie dem Verkauf von Erde aus Arzach brechen Lefèvre und ihre Mitstreiter*innen Alexandra Malatskovska und Tim Freudensprung immer wieder den Furor. Groteske und Wut befeuern sich aber auch.«

taz, Tom Mustroph