Obwohl Ödön von Horváth 1901 als Sohn eines adligen Diplomaten in Ungarn geboren wurde - und seine Tage zwischen München, Berlin, Murnau, Salzburg und Wien teilen konnte -, interessierte er sich zeitlebens für die sogenannten »kleinen Leute«. Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise, aber auch des aufkommenden Faschismus, thematisierte er das Leben der Kleinbürger*innen und Proletarier*innen, sowie die schlechte Situation der Frauen. Er schrieb Volksstücke und sozialkritische Romane, darunter Klassiker wie Glaube Liebe Hoffnung, Italienische Nacht und Jugend ohne Gott, die heute deutschlandweit auf Bühnen und im Kino präsent sind, dank ihrer ungebrochenen Aktualität. Immer dabei: Hoffnung, bittere Enttäuschung und Komik. Ödön von Horváth konnte vor den Nazis und ihrer Zensur fliehen, plante sein Leben in Amerika, wurde 1938 aber auf den Pariser Champs-Élysées von einem herunterfallenden Ast erschlagen.