Modjgan Hashemian, geboren 1975 in Berlin, absolvierte ihre Ausbildung als Choreographin an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«.
Sie blickt auf eine vielfältige tänzerische und choreographische Vergangenheit zurück, wobei ein Bestandteil die Auseinandersetzung mit ihren iranischen Wurzeln ist, die immer in einem politischen Kontext steht.
Ihre Tanzstücke basieren auf realen Geschichten. Sie stellen eine Kombination aus dokumentarischen Bausteinen und der Suche nach einer Interpretation dieser Geschichten über die eigene Bewegungssprache dar. Hierbei legt sie den Fokus auf die Interdisziplinarität. Durch das Verknüpfen verschiedener Kunstsparten vergrößert sich nicht nur der Zugang zu ihrer Arbeit, es eröffnet sich die Möglichkeit weitere Facetten einer Thematik aufzuzeigen.
Sie präsentierte ihre Stücke Move in Patterns, Don´t Move, In Motion, Game Over, I love I, Kick it! und XX-Riots in Kooperation mit dem Ballhaus Naunynstrasse. In Kooperation mit dem Studio Я des Maxim Gorki Theaters erarbeitete sie 7 sin, news 1+2 und Eydi. Am Nationaltheater Bagdad wurde das Stück Interview von Ala’a Hussein unter der Regie von Akram Assam produziert, bei dem sie als Choreographin tätig war. Am Theater Thikwa erarbeitete sie gemeinsam mit dem Ensemble das Tanzstück deceleration.
Mehrfach sprach Modjgan Hashemian zum Thema Tanzverbot in Iran. Ihre Arbeiten wurden in tanz- und theaterwissenschaftlichen Kontexten an der FU Berlin, in München und in Hamburg vorgestellt. Außerdem unterrichtet sie in regelmäßigen Abständen Tanz-Workshops, u.a. in Bagdad, Sulaymaniyah/Kurdistan und Teheran. Sie gab Workshops zum Thema Deutsch lernen über den Körper. Daraus entstanden 2014, 2015 und 2016 die Tanzstücke Der Die Das Körper in Zusammenarbeit mit dem Maxim Gorki Theater, Marameo e.V..
Für das Studio Я hat Modjgan Hashemian 2016 ihre Tanzperformance bodytext choreografiert. Im Oktober 2017 choeografiert Modjgan Hashemian Hundesöhne (Regie Nurkan Erpulat). Außerdem entwickelte Hashemian für die Reihe Mythen der Wirklichkeit das Stück YEKI BUD YEKI NABUD (ES GAB JEMANDEN, ES GAB NIEMANDEN) und die Choreographien für Das große Heft sowie Jugend ohne Gott. In der Inszenierung Streulicht von Nurkan Erpulat wirkte sie als Choreografin mit. Außerdem inszenierte sie mit dem Jugendclub DIE AKTIONIST*INNEN Beyond the Bubble.