BERLIN-PREMIERE: Die Räuberinnen

Im Spiel, schrieb Schiller, sei der Mensch wirklich frei und nach dieser Freiheit sehne er sich. Für die Regisseurin Leonie Böhm ist das Theater ein fantastischer Ort für diese Suche nach Freiheit. Hier wird gespielt und experimentiert – und das live und gemeinsam. Leonie Böhm wählt dazu Die Räuber, das Werk, mit dem sich der junge Schiller selber das erste Mal als Theaterautor ausprobiert hat. Schillers Text erzählt von den Brüdern Franz und Karl Moor, die unter der fehlenden Anerkennung ihres Vaters leiden. Der Vater ist dabei Vieles: ein internalisierter Kritiker, Publikum, der Spiegel der Gesellschaft und ein altes Prinzip. Im Versuch sich zu emanzipieren, verlieren sich die Brüder in den Wäldern und in Gedanken. »Wozu ich mich machen will, ist meine Sache nun«, ruft Franz. Warum sollte man nicht nach eigenen Fiktionen leben? Wozu die Schranken? Wie kommen wir wieder ins Spiel? Gemeinsam mit dem Ensemble nimmt Leonie Böhm den alten Text als Material, um es selbst einmal zu versuchen, um die Seele »bei ihren geheimsten Operationen zu ertappen«. Wirkliche Nähe ohne Zwang, eigene Gesetze, keine Angst. Raus aus den Mustern, rein in die Liveness. Ganz »frei« nach Schiller.

Die Räuberinnen ist eine Übernahme von den Münchner Kammerspielen.


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Berlin-Premiere 9/Mai 2024


Foto: Esra Rotthoff

Bühnenfotos: Judith Buss

Sa.
19:30
Bühne

with English surtitles

with English surtitles


Team

Mitarbeit Inszenierung

Dramaturgie

Besetzung

Gro Swantje Kohlhof

Sophie Krauss

Eva Löbau

Julia Riedler

Pressestimmen

»Leonie Böhm und ihre Spielerinnen näherten sich dem fast 250 Jahre alten Text neugierig mit einer entspannten Welle Feminismus. Sie versuchten sich so nicht an einer Überschreibung des Stückes, sondern sie extrahieren. Mit Mehrwert, besonders für die, die Schillers Erstling gut kennen.«

Katja Kollmann, taz 

»Lächerlichkeit und tiefer Ernst liegen nah beieinander in dieser Bühnenräuberei […]. Da wird mit pubertärem Imponiergehabe gespielt, auch gerauft und sich angefeuert, am Ende aber vor allem in der Pfütze der abgeregneten Mutterwolke splitternackt umhergerutscht und geplanscht. Spätestens da haben die töchterlichen ›Räuberinnen‹ das alte Söhne-Gemetzel weit abgehängt und aus Trotz und Gewalt echte Befreiung gemacht.« 

Doris Meierhenrich, Berliner Zeitung