Leonie Böhm wurde 1982 in Stuttgart geboren und ist mit Studienabschlüssen in drei Disziplinen vielseitig aufgestellt. Zunächst studierte sie Kunst und Germanistik auf Gymnasiallehramt und machte auf der documenta 7 bei Carmen Mörsch und Ulrich Schötker eine Ausbildung zur Kunstvermittlerin. Ihr Kunststudium schloss sie 2011 an der Kunsthochschule Kassel als Meisterschülerin bei Urs Lüthi ab. Im gleichen Jahr nahm sie ein Schauspielregiestudium an der Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg auf. Die im Rahmen des Studiums entstandenen Regiearbeiten Bittere Tränen (2014) und Kasimir und Karoline (2015) wurden zu zahlreichen Gastspielen eingeladen. Heute arbeitet sie als Regisseurin, Performerin und bildende Künstlerin. Mit Nathan die Weise (2016) wurde eine ihrer ersten Arbeiten zum Münchner Nachwuchsfestival Radikal Jung eingeladen. Bei Die Räuberinnnen (2019) an den Münchner Kammerspielen bearbeitete Leonie Böhm Schillers Klassiker Die Räuber (1782), indem sie den Originaltext auf vier Frauenfiguren kondensierte. Frei nach Euripides‘ Tragödie feierte ihre Produktion Medea* (2020) mit Maja Beckmann in der Hauptrolle am Schauspielhaus Zürich seine Premiere und wurde Theatertreffen 2021 eingeladen. Mit der Neuinszenierung NOORRRRAAAAAAAA (2021) nach Henrik Ibsens Nora oder Ein Puppenheim (1979) gab Leonie Böhm ihr Debüt am Gorki. In der Spielzeit 22/23 wendet sie sich in ähnlicher Weise Antigone zu. In der Spielzeit 2023/24 führt sie Regie in Die Räuberinnen, einer Übernahme der Münchner Kammerspiele.