In der Finsternis des Weltalls findet ein Machtkampf statt, von dem wir nicht mehr als eine Ahnung haben. Dunkle Materie gegen dunkle Energie, strukturelle Harmonie gegen systemsprengendes Chaos. Und mittendrin schwebt ein kleiner, kleiner Planet. Und auf diesem kleinen, kleinen Planeten gibt es eine Allee, die durch einen endlosen Wald führt. Und inmitten dieses endlosen Waldes liegt ein uckermärkisches Dorf mit einem Hotel. Es ist Wochenende und es gibt etwas zu feiern.
Immanuel und Mathias sind Brüder und Konkurrenten, sie sind Astrophysiker mit extrem gegensätzlichen Temperamenten. Als Immanuel einen bedeutenden Preis verliehen bekommt, lädt seine Frau Mania die Brüder zu einer Landpartie ein. Doch Mathias bringt seine Freundin Magda mit, die gerade nach einem Selbstmordversuch aus Klinik entlassen worden ist. Und urplötzlich taucht auch noch der verschollene Halbbruder David aus Israel auf, der mehr zu wissen scheint, als möglich ist. Durch ein Zusammenspiel von Zufällen und Intrigen kommen die Geheimnisse der Familie ans Licht.
Yael Ronen, die humorvollste Therapeutin unter den Theatermacher*innen, ist mit ihrem unerschrockenen Ensemble in eine finstere Gefahrenzone abgetaucht, in die eigenen Abgründe, in die Schwarzen Löcher hinein. So ist ein Stück entstanden, das hinter das inszenierte Glück der Generation Karriere in die dunklen Konflikte eines Familienuniversums führt. Wie halten Menschen einander aus? Von welchen Dämonen werden wir getrieben? Wieviel Macht hat die einzelne Person über sich selbst? Die Überschreitung macht die Grenze sichtbar, auf der Familienfeier wird ein komplexes Geflecht von Abhängigkeiten, Lügen und offenen Wunden freilegt, in dem jeder mehr als nur eine Rolle spielt.
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Uraufführung: 14. April 2018
Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Ute Langkafel
»Yael Ronen ist eine Expertin in der bühnentauglichen Ausleuchtung menschlicher Abgründe. So hat sie auch hier ein ebenso unterhaltsames wie spannendes Kammerspiel um Schuld, Rache und Vergebung geschrieben und inszeniert, das besonders im Spiel der rivalisierenden Forscherbrüder grandiose Funken schlägt: Der wunderbare Dimitrij Schaad und der tolle Neuzugang Jonas Dassler liefern sich ein grandioses Schauspielduell.«
»Ein solide gearbeiteter komödiantischer Psychothriller zum Schwarzen Loch Familie […].«
»Was Regisseurin Yael Ronen hier entfaltet, ist die langsame Kollision schwerer Kräfte.«
»In diesem aufs wesentliche reduzierten Ambiente entfalten die fünf Akteure eine Spielfreude, die nichts an Präzision vermissen lässt und, und, unterstützt von atmosphärisch treffend ausgewählten Musik- und Toneffekten, den zweistündigen Abend in keinem Moment langweilig werden lässt.«
»Die Schauspieler [haben] ihre helle Freude am Spiel, allen voran Jonas Dassler (Mathias) und Dimitrij Schaad (Immanuel). Sie pinseln ihre Charaktere genüsslich aus, jonglieren gekonnt mit den Sätzen, haben jeden Gesichtszug im Griff […].«
»Im Grunde sind alle einsam, unglücklich und frustriert, fühlen sich verzweifelt in ihrem Dasein und verloren im Kosmos. Allerdings vermag das vorzügliche Ensemble dieses psychotische Beziehungsdrama beherzt und begeistert durchzuspielen.«