Dschinns

»Und nun hast du es endlich geschafft. Du bist neunundfünfzig und Eigentümer. Wenn in ein paar Jahren Ümit die Schule beendet und du endlich Deutschland, dieses kalte, herzlose Land, verlassen kannst, dann gibt es diese Wohnung hier mit deinem Namen auf dem Klingelschild.«

 

Ende der 1990er Jahre. Eine Wohnung in Istanbul. Ein Tod. Hüseyin hat dreißig Jahre in Deutschland hart gearbeitet, um seinen Lebensabend in einer Eigentumswohnung zu verbringen. Allein in der Wohnung, alles für den Einzug vorbereitend, stirbt er an einem Herzinfarkt. Die Familie kommt zur Beerdigung zusammen. Da sind die Kinder Sevda, Hakan, Peri und Ümit und da ist Emine, die ihr ganzes Leben an der Seite Hüseyins verbrachte. Aber was ist eigentlich eine Familie? Ist man, nur weil man dieselben Eltern hat, wirklich miteinander verbunden? Was weiß man voneinander und was nicht? Was sind die unausgesprochenen Dinge? Was wird verschwiegen und ist trotzdem immer da? Fatma Aydemir lotet in ihrem Roman Dschinns das, was wir Familie nennen, aus. Immer wieder spielen die Geschehnisse der Zeit in das Erzählte hinein, bilden den Unterstrom einer Geschichte, die in ihrer Intensität überwältigt. Und immer ist da die Ahnung, dass alles doch von dunklen Geheimnissen bestimmt ist.

 

TRAILER ANSEHEN

 

Premiere am 17/Februar 2023

 

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Hamburg

 

Fatma Aydemir, Dschinns © 2022 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München

 

Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Ute Langkafel MAIFOTO

Aktuelles Datum

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Team

Bühne

Kostüme

Post Produktion Sound

Lichtdesign

Dramaturgie

Choreografie Assistenz

Besetzung

Melek Erenay

AYSİMA ERGÜN

DOĞA GÜRER

TANER ŞAHİNTÜRK

ÇİĞDEM TEKE

ANTHONY HÜSEYİN

Pressestimmen

»Romane, deren Lektüre noch frisch ist und die einen kraftvoll hineingesogen haben in die einzelnen Figuren, für die Bühne adaptiert zu sehen, ist mit einem hohen Risiko behaftet. Aber diesmal geht es gut. Die Stückfassung, die der Regisseur Nurkan Erpulat und der Dramaturg Johannes Kirsten nach dem Roman ›Dschinns‹ von Fatma Aydemir für das Gorki Theater entwickelt haben, transportiert viel von den Emotionen des Romans.«

Katrin Bettina Müller, taz

»Aus diesem sehr ernsten, bierernsten Text wird ein fast durchgängig heiterer, entspannter, lässiger Abend, der aber trotzdem die Probleme ernst nimmt und sie dann auch am Ende sehr dramatisch zuspitzt.« 


»… dieses sechsköpfige Ensemble auf der Bühne Großartiges leistet in der Vergegenwärtigung dieser Figuren und auch der Nebenfiguren, die schlüpfen in zahlreiche Rollen. Ich möchte wirklich mal zwei Schauspielerinnen erwähnen. Das eine ist Aysima Ergün, die die jüngere Tochter spielt. Das ist eine komödiantische Glanzleistung. […] Und auf der anderen Seite ist da Çiğdem Teke, die die ältere Schwester spielt. […] Die darf am Ende einen Monolog mit einer Anklage an ihre Mutter aufführen. Das ist, glaube ich, ein Moment, den niemand vergessen wird, der in dieser Inszenierung gesessen hat. Das ist ein großer Moment fürs Maxim Gorki Theater. «  

André Mumot, Deutschlandfunk Kultur

»Und dann kommt ein ganz wunderbares neues Element in die Inszenierung. Nurkan Erpulat bringt nämlich Live-Musik mit rein von Anthony Hüseyin auf der Bühne. Anthony wird immer wieder zu hören sein mit türkischen und kurdischen Liedern im wahrsten Sinne des Wortes als Master of Ceremony.«

 
 

Katja Weber, radioeins

»In einem sehr schönen, nachdenklichen Moment erklärt Aysima Ergün, was Dschinns eigentlich sind. […] Wenn man sich nun Familie als ein Gebilde aus Geschichten vorstelle, sagt ihre Peri, dann seien Dschinns vielleicht die Wahrheiten darin, die man nicht ausspricht. In der Hoffnung, dass sie einen dann in Ruhe lassen. Wie trügerisch diese Hoffnung ist, davon erzählt Nurkan Erpulats melancholisch grundierter, durchweg großartig gespielter Abend am Gorki.« 

 

Patrick Wildermann, Tagesspiegel 

»Wenn man einem Neuling der Berliner Theaterszene den Markenkern des Gorki Theaters beschreiben möchte, könnte man weit ausholen oder sie/ihn in den neuen ›Dschinns‹-Abend von Nurkan Erpulat schicken.«

Konrad Kögler, Das Kulturblog