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Henriette Bothe

ICH HABE GLÜCK MIT DEM GORKI
Porträt Henriette Bothe
Foto: Esra Rotthoff

Henriette Bothe, Golden Gorki Mitglied von Anfang an.

Seit 1967 sind Sie am Maxim Gorki Theater?
Ich werde bald 82 und bin die älteste, die hier noch ab und zu auftaucht. Von 1967 bis 2003 arbeitete ich im Gorki. Vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit. Jetzt bin ich bei den Golden Gorkis für Akteur*innen ab 60 dabei. Da habe ich dann endlich spielen dürfen.
 
Endlich?
Das Leben am Theater ist immer interessant. Aber das Spielen macht mir jetzt besonders großes Vergnügen. Als ich 17 war, wurde ich mal getestet, ob ich als Sprecherin geeignet wäre. Ich war! Man empfahl mir, eine Schauspielschule zu besuchen. Aber ich wollte nicht. Ich machte gerade eine Buchhändler*innenlehre und »Schauspielerin« – das kam mir zu weit weg vor. Mit 18 hatte ich dann auch schon geheiratet. Jetzt, 65 Jahre später bin ich richtig auf den Geschmack gekommen und habe auch an der Volksbühne bei der Villa Verdi mitgemacht. Einen Film habe ich auch gedreht.
 
In der Coronazeit?
Ja, einen richtigen langen Spielfilm. Ich habe auch bei einem Video mit einem Rapper mitgemacht. Das wird bald herauskommen. Da spiele ich eine arabische Großmutter mit einem Haufen Kinder um mich herum, und rolle unentwegt Weinblätter.
 
Sie waren verheiratet …
Vier Mal und vier Kinder habe ich. Als ich 30 war, war ich schon dreimal geschieden. Daneben war ich Buchhändlerin und arbeitete dann – bevor ich ans Maxim Gorki Theater kam – als Werbetexterin im Verlag der Wissenschaften. Als 2009 die Golden Gorkis gegründet wurden, war ich sofort dabei. Wir machen jährlich eine Inszenierung, in der Studiobühne und bekommen dazu jede Unterstützung vom Haus. Ich habe Glück mit dem Gorki.

Interview: Arno Widmann

Golden Gorkis

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