Anne Garrétas Roman Sphinx, der in Frankreich bereits im Jahr 1986 erschienen ist, hat mit seiner besonderen literarischen Form politische Diskurse über Geschlechteridentität vorweggenommen, die heute diskutiert werden. Die Autorin arbeitet hier mit einer formalen Beschränkung: In der gesamten Geschichte kommen die Personalpronomen „Er“ und „Sie“ nicht vor.
Pariser Nachtleben: Eine Bar, in der sich die tanzende Menge bis in den Morgen von den Rhythmen tragen lässt. In dieser Dämmer- und Dunkelwelt verlieben sich Ich und A***, zwei vollkommen gegensätzliche Menschen. Ich ist intellektuell, weiß, jung – A*** ist schwarz, aus New York, zehn Jahre älter. Ihre Geschichte entwickelt sich wie viele andere, mit der Besonderheit allerdings, dass das Geschlecht der beiden Hauptfiguren im Unklaren bleibt.
Deniz Utlu spricht mit Anne Garréta über ihr jüngst auf Deutsch erschienenes erzählerisches Experiment, das das vermeintlich Unmögliche versucht: eine Geschichte zwischen zwei Menschen ohne Geschlecht zu erzählen
In Kooperation mit dem Forum Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung