Sehr geehrte Journalistinnen und Journalisten,
herzlich laden wir Sie zur Berichterstattung über die Januar-Premieren und weitere Veranstaltungen am Maxim Gorki Theater ein:
Premiere am Freitag, 11. Januar 2019, 19.30 Uhr Bühne Maxim Gorki Theater
DIE NACHT VON LISSABON
Nach dem Roman von Erich Maria Remarque
In einer Bühnenfassung von Hakan Savaş Mican
Regie Hakan Savaş Mican
Video Benjamin Krieg Musik Jörg Gollasch Beratung Bühne Alissa Kolbusch Kostüme Miriam Marto Dramaturgie Irina Szodruch
Mit Anastasia Gubareva, Dimitrij Schaad
Live-Musik Lukas Fröhlich, Michael Glucksmann, Wassim Mukdad, Peer Neumann
Der Hafen von Lissabon war der Ort, an dem sich für viele Exilant*innen die Möglichkeit einer Flucht aus dem faschistischen Europa verband. Von hier gingen die Schiffe in die USA, für die meisten war die Schwelle zur Freiheit – ein Ticket und ein Visum – eine unüberwindliche. Die Nacht von Lissabon ist der Bericht von Helen und Josef und ihrer verzweifelten Liebe auf der Flucht durch Europa. Hakan Savaş Micans Überschreibung folgt Remarques Erzählung auf einer heutigen Reise von Osnabrück über Zürich und Paris bis nach Lissabon. Mican sprengt die geographischen und zeitlichen Grenzen und verwebt sein persönliches Reisetagebuch mit der Geschichte des Buches. Zusammen mit dem Videokünstler Benjamin Krieg ist er auf den Spuren Remarques durch Europa gereist und zeichnet mit Dimitrij Schaad, Anastasia Gubareva und einer vierköpfigen Live-Band ein Zeit und Raum ausmessendes Bild von Aufbruch und Nie-Ankommen. In das Schicksal des Paares spiegelt Mican das Ringen um Verortungen von Arbeitsmigrant*innen und die nicht geschriebenen Biografien der namenlosen Toten in den Fluten des Mittelmeers. Damals wie heute lässt der rettende Hafen Menschen auf der Flucht zu Schmuggler*innen ihres eigenen Überlebens werden. Wie kann eine sich selbst als »frei« bezeichnende Gesellschaft funktionieren, wenn das Leben nur so viel gilt, wie der Stempel in deinem Pass?
Nach seiner Inszenierung von Horváths Glaube Liebe Hoffnung geht Mican diesmal mit Remarque der Frage der Zugehörigkeit auf einem Kontinent nach, der sich als kulturelle und geographische Festung neu zu definieren versucht. Er erzählt aber auch von der Hoffnung, vom Wunder der Liebe und von der Möglichkeit der Solidarität.
Ein kostenfreies, hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie als Download hier.
Am Abend zuvor feiert im Studio Я die achte Ausgabe der Reihe Mythen der Wirklichkeit Premiere, die zugleich die Letzte ist. Seit 2016 zeigen internationale Künstler*innen auf verschiedenen Sprachen ihre postmigrantischen, queeren und kulturkritischen Lesarten von alten Mythen, Märchen und Legenden, die häufig von nationalkonservativen Bewegungen vereinnahmt werden. Zum Abschluss präsentiert der palästinensische Regisseur und Autor Bashar Murkus eine Arbeit mit den Schauspieler*innen Maryam Abu Khaled und Karim Daoud vom Exil Ensemble sowie mit Shaden Khanboura vom Khashabi Theatre in Haifa, die sich mit den verschiedenen Narrativen des Meers befasste.
Premiere am Donnerstag, 10. Januar 2019, 20.30 Uhr Studio Я
SALTY ROADS
Mythen der Wirklichkeit #8
Text und Regie Bashar Murkus
Ausstattung Majdala Khoury Dramaturgie Rebecca Ajnwojner Musikkomposition Faraj Suleiman Übersetzung/Dramaturgische Mitarbeit Christopher-Fares Köhler
Mit Maryam Abu Khaled, Karim Daoud, Shaden Kanboura
Ob Moses die See spaltete oder Jesus über Wasser ging – das Meer erzählt nicht nur religiöse und romantische Geschichten. An seinen Ufern werden seit der Antike politische Debatten um Grenzen, Heimat und Spaltung ausgetragen. Mehr hier. Die Reihe Mythen der Wirklichkeit wird gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
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Auf Arabisch mit englischen und deutschen Übertiteln
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Außerdem möchten wir Sie auf diese Sonderveranstaltung hinweisen:
19. Januar 2019 ab 17.00 Uhr – Bühne / Studio Я / Lichtsaal
HRANT DINK (GE)DENKEN
Filme, Texte, Dokumente, Gespräch und Musik aus Anlass des 12. Todestages
Mit: Can Dündar, Sesede Terziyan, Mehmet Atesçi, Nedim Hazar, Merlyn Solakhan, Fethiye Çetin, Karin Karakşlı, Stepan Gantralyan, Meline Popovian
Vor 12 Jahren, am 19. Januar 2007, wurde der armenische Journalist Hrant Dink vor dem Gebäude seiner Zeitung »Agos« in Istanbul erschossen. Das politische Klima, das den Mord an Hrant Dink möglich machte, hat sich inzwischen weiter verschärft.
17.00 Uhr Film Lichtsaal, Eintritt frei
Ein Chor von Merlyn Solakhan, 65 min, 1996, dt.
Anschl. Q &A mit Merlyn Solakhan
Schwalbennest von Bülent Arınlı, 20 min, 2007, türk. m. dt. Untertiteln
Anschl. Q & A mit Nedim Hazar, Producer des Films
19.00 Uhr Gespräch Studio Я, Eintritt frei
12 Jahre später
Fethiye Çetin, Anwältin der Familie Dink und Karin Karakşlı, Autorin der Zeitung Agos im Gespräch
Bühne 20.30 Uhr
Gedenkverantstaltung: Hrankt Dink (Ge)Denken (10 EU / erm. 8 EU)
Von und mit Can Dündar
sowie mit Mehmet Ateşçi und Sesede Terziyan Live-Musiker François Regis Szenische Einrichtung Hakan Savaş Mican und Arsinée Khanjian
Can Dündar, ehemaliger Chefredakteur von »Cumhuriyet«, hat eine Auswahl von Hrant Dinks Texten zusammengestellt, kontrastiert durch Protokolle des Prozesses gegen die Mörder.
Auf Türkisch und Deutsch mit englischen Übertiteln
Studio Я 22.00 Uhr Konzert, Eintritt frei
Konzert von Stepan Gantralyan und Meline Popovian
Das weitere Programm der Gorki-Spielzeit finden Sie in unserem neuen Spielzeitheft #18 Dez-–Juni als PDF-Download hier
Premierenübersicht bis Juni 2019 unter Gorki-Premierenkalender
Gerne stehen wir für die Reservierung von Pressekarten, für die Organisation von Interviews oder weitere Informationen zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dafür an: presse@gorki.de
Wir wünschen schöne Festtage und freuen uns auf ein Wiedersehen 2019!
Mit freundlichen Grüßen
Xenia Sircar
Leitung Presse
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
tel 030 20221 392
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