Gegenwartsbewältigung I

Politik der Lyrik #2 - wie wird die persönliche Befreiung politisch? // gegen Sätze

Wenn sich unsere Gegenwart durch gewisse Verödungen und Verblödungen von Sprache auszeichnet, und durch eine Politik bestimmt ist, die sich als prinzipiell alternativlos gebärdet – welche Rollen kommen dem lyrischen Schreiben und lyrischen Texten zu, welche erhoffen wir uns? Was lässt sich erschreiben, welche Orte erschließen, welche Formen des Widerstands und welche Bewegungsfreiheit im Schreiben entwickeln – und bleiben diese Erfahrungen notgedrungen im Einzelnen stecken oder tragen sie auch ins Soziale? Was ist das genaue Problem? Ein sich ausbreitender Floskeldunst, dem Lyrik mit Präzision und Aussagekraft begegnen könnte; oder das Sachzwanghafte im Politjargon, dem gegenüber Lyrik formverspielten Geistesreichtum verheißt?  

Fehlt es an gescheiten Begriffen, um über diese Dinge sprechen zu können? Zur Veranstaltung Nr. 2 der Diskussionsreihe zur Politik der Lyrik (www.babelsprech.org/category/politik-lyrik) diskutieren Katharina Schultens, deren neuer Gedichtband gorgos portfolio soeben bei kookbooks erschien, und Daniel Falb, der zuletzt den Gedichtband BANCOR veröffentlichte, ebenfalls bei kookbooks. Was beide in ihrem Schreiben verbindet ist das Aufsuchen abstrakter, ortloser Sprachräume, wie sie beispielweise im Vokabular der Finanzmärkte entstehen oder die Gemeinplätze öffentlicher Diskurse ausmachen. In welchem Verhältnis steht das lyrische Schreiben zu solcherart Sprachräumen und ist jedes Gedicht immer auch eine soziale Plastik? 

Alle sind herzlich eingeladen, zuzuhören und mitzudiskutieren.
Zu Gast beim ersten Event der Reihe Gegenwartsbewältigung im Studio Я sind die Blogger*innen Hallo Präsident, die auf babelsprech.org die Reihe Politik der Lyrik kuratieren.
 

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