28 Jahre Zeit, um zusammenzuwachsen. Ergebnis: Unbefriedigend. Zwar existiert das geeinte Deutschland auf dem Papier, doch fast drei Jahrzehnte später scheint die Gesellschaft nach wie vor gespalten. Die gleichen Vorurteile, die gleiche Verunsicherung, die gleichen Vorwürfe. Aktuelle Gemengelage: Sorgen, Ängste, Unverständnis. Gemeinschaftsgefühl: Nur Stellenweise. Dass damals etwas schief gelaufen ist, denkt auch „Gundermann“-Regisseur Andreas Dresen. „Die hohe Geschwindigkeit, die sicher auch dem Druck der Menschen geschuldet war, führte zu einem Konstruktionsfehler der deutschen Einheit“, erklärt der in Gera geborene Filmemacher. In seinen Werken setzt er sich regelmäßig mit den Befindlichkeiten Ostdeutschlands auseinander. Was ist da also schiefgelaufen, warum wachsen Ost und West nicht zusammen? Warum hat die Politik versagt? Und muss es jetzt die Zivilgesellschaft richten? Über neue Frustrationen, Rechtspopulismus und den Kampf gegen rechts diskutiert Jakob Augstein mit Andreas Dresen im radioeins & Freitag Salon.