Gegensätze

Demokratie und Gewalt

Podiumsgespräch zu politischem Widerstand un Aktivismus

Mit Nilüfer Koç und Hans-Christian Ströbele
Moderation Ludwig Haugk
 

Am 28. und 29. September 2018 finden im Maxim Gorki Theater und Studio Я zwei Theaterpremieren statt, die sich auf unterschiedliche Weise mit politischer Gewalt und Widerstand befassen:

In Albert Camus‘ Die Gerechten bereiten fünf junge Menschen im Untergrund ein Attentat auf den Fürsten vor. Sie haben sich entschlossen zu töten, um der staatlichen Barbarei, die in ihrer Gegenwart, dem Russland von 1905, herrscht. Sind sie Helden, deren Mut das Aufscheinen einer anderen Welt möglich macht? Verblendete, gefangen in Gewalt? Oder ist die Gleichzeitigkeit dieser Wertung denk- und formulierbar? 

Den Blick in die Zukunft wagt Krzysztof Minkowskis Dystopie Moja Prywatna Apokalipsa (My Private Apocalypse). Im Jahr 2030, wenn Europa endgültig nach rechts gekippt ist, haben die national-konservativen Parteien die Macht in der sogenannten Freien Welt übernommen. Alle staatlichen Institutionen, Gerichte, Medien, Militär und Kulturinstitutionen sind unter ihrer Kontrolle gleichgeschaltet. Die Anführerin des Widerstands ist bereit, jedes Mittel auszuschöpfen, um dem staatlichen Terror zu begegnen.

Am 30. September 2018 ist als Begleitprogramm zu den beiden Inszenierungen im Studio Я ein Podiumsgespräch mit zwei Expert*innen aus Aktivismus und Politik geplant, um historische und gegenwärtige Perspektiven auf Widerstand, Protest und Terrorismus zu diskutieren und dabei auch die öffentliche Wahrnehmung jener Begriffe in unterschiedlichen Zusammenhängen in den Blick zu nehmen. Wann sind demokratische Mittel erschöpft, um sich gegen menschenverachtende Politik zu stellen? Unter welchen Umständen ist politische Gewalt gerechtfertigt? Und wo liegen die Grenzen des politischen Protestes?