Drei Montage in diesem Jahr. Drei Mal aufwachen, Radio anmachen. Drei Mal zur Kenntnis nehmen: Wieder ein Bundesland in Richtung AfD abgerutscht, einmal mehr wird Deutschland von rechts moderiert. Die »Alternative für Deutschland«, jenes Sammelbecken aus enttäuschten ehemaligen CDU-Funktionären, NVA-Offizieren, Neonazis, Verschwörungstheoretikern, Antisemiten, Rechtsintellektuellen und Nationalparanoiden ist zu einer den Diskurs bestimmenden Kraft in diesem Land geworden. Der Weg der Partei und ihrer Sympathisant *innen führt von den Pegida-Plätzen über Vortragssäle und nationale Erweckungskundgebungen in die Landtage der Republik, der Einzug in den Deutschen Bundestag wird bereits ein Jahr vor der Wahl als Tatsache diskutiert.
Schriftstellerin und Gorki-Kolumnistin Mely Kiyak und Gorki-Schauspieler Thomas Wodianka haben sich der AfD und ihres Umfelds angenommen, unzählige Reden der letzten zwei rechten Jahre gelesen. In ihrer Performance präsentieren sie eine Auswahl. Auch wenn es unglaublich erscheint: Nichts, was an diesem Abend zu hören sein wird, ist hinzugefügte Zuspitzung. 75 Minuten Lügen, Angst und Wahn – die inzwischen zu einem nicht geringen Teil mittels der verhassten »Altparteien« Realpolitik geworden sind.
Diese Produktion ist Teil des Festivals Uniting Backgrounds – Theater zur Demokratie.
Im Anschluss an die Inszenierung findet am 13. Oktober im Lichtsaal das Hintergrundgespräch "Die Sprache der AFD" statt.