Mit einer Gedenkveranstaltung hat das Gorki zum achten Mal in Folge am 19. Januar an den vor 15 Jahren ermordeten armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink erinnert.
Hrant Dink hielt als Redakteur der Zeitung AGOS an der humanistischen Vision der Veränderbarkeit der Gesellschaft in der Türkei fest. Er setzte sich stets für die Versöhnung zwischen Armenier*innen und Türk*innen ein und forderte unermüdlich die Demokratisierung der Türkei.
Can Dündar, Autor und ehemaliger Chefredakteur der Tageszeitung CUMHURIYET, erzählte zum Gedenken an Hrant Dink aus dessen Leben und trug einige seiner Texte vor, begleitet durch den Gesang von Sesede Terziyan, Ensemblemitglied am Gorki, und einem anschließenden Konzert der Pariser Band Collectif Medz Bazar.
Als Gast nahm auch Bundesminister Cem Özdemir an der Veranstaltung teil und unterstrich damit sein jahrelanges Engagement für Völkerverständigung. Der Minister, der 2016 als Abgeordneter Initiator der Resolution des Bundestages zur Anerkennung des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich und der deutschen Mitschuld war, begrüßte das Publikum im Gorki mit einer kurzen Rede und machte Hoffnung auf eine versöhnliche Zukunft: »Wir werden es erleben, dass die Grenze zwischen der Türkei und Armenien so sein wird wie heute jene zwischen Deutschland und Frankreich, dass die armenische Geschichte ebenso Eingang in die Schulbücher finden wird wie der Name Hrant Dink.«