Das Projekt #FutureWords hat 70 junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren eingeladen, sich mit folgenden Fragen zu beschäftigen: Wie erlebe ich sowohl Hass im Netz als auch im täglichen Miteinander? Wie können wir Konflikte aushandeln und Differenzen aushalten? Welche künstlerischen Strategien lassen sich gegen hate speech finden?
Vom 24. - 28. März bloggen hier die Teilnehmer*innen über ihre täglichen Erlebnisse im Camp. Ihr könnt Euch auch Bilder und Videos zum Camp bei Instagram oder Facebook anschauen, Hashtag #FutureWords
Am Wochenende haben wir die Türen des Gorkis wieder sperrangelweit aufgerissen, um über 60 Jugendliche zum Projekt #FUTUREWORDS - Ein Kunstcamp gegen Hass im Netz zu empfangen. Dazu wurde der rote Teppich ausgerollt und… Na gut, es gab keinen Teppich und auch keinen Sektempfang. Aber wer braucht schon so etwas, wenn es viel gute Laune gibt. Beim gemeinsamen Warm-up wurde dermaßen laut im Takt geklatscht und gebrüllt, dass Familie Sonne sich nach langem wieder blicken ließ. Passend mit der Sonne wurde dann zu Mittag gefüllte Crepes mit Pesto auf Lauchrahm aufgetischt #gaumenschmaus.
Letzte Infos in der großen Runde
Los geht’s!
Liebe versprühen!
Langsam aber sicher verdichten sich die Ereignisse. Die ‚Aufführung‘ rückt in greifbare Nähe. Alle beginnen immer stärker mitzudenken, was sich eignet und welche Ergebnisse sie präsentieren wollen. Wir beginnen auf die technischen Proben am Dienstag hinzufiebern. Viele werden das erste Mal echtes Bühnenlicht schnuppern!
Tanz
Nähe, Körperkontakt und gute Musik à la DJane Modjgan. خوب (Farsi „gut‘‘) aber leider zu schnell, vergehen die Tage mit Modjgan und den anderen 13 guten Seelen. Wir hatten viel Freiheit, unsere eigenen Ideen einzubringen. Mal wurde mit der Wand als Körper getanzt, dann haben wir unserem Körper Küsschen gegeben und es wurden mit Händen und Füßen Liebesbriefe, Sorgen und Ängste in die Luft geschrieben. Doch bevor das alles geschah, ging es mit einem Herzschlag los. Wenn es keine Worte gibt, fängt der Körper an zu erzählen. Erst wenn der Körper nicht mehr erzählen kann, beginnen die Worte. Worte als Waffe.
Meryem Öz (Teilnehmer*in)
Die Tanzperformance nimmt Gestalt an
Rap
Montag:
Montagmorgen - Während die Welt in eine neue Woche startet, schwingen wir weiter mit den Beats der letzten zwei Tage. Nach Rap-Theorie und ersten Textversuchen beginnen wir heute praktisch, mit allerlei Grimassen, (kaum) schiefen Tönen und vor allem guter Laune. Danach schwärmen wir aus, um Passant*innen zu ihren Erfahrungen mit Social Media und Hate Speech zu befragen. Nicht alle wollen mit uns reden, doch einige haben viel zu erzählen. Jede Menge Stoff also, für hitzige Diskussionen und für unsere Texte.
Dienstag:
Heute geht es mit dem Rappen dann so richtig los. Einzelproben mit unserem Coach Matondo am Mikrofon, bevor wir alle zusammenkommen, uns gegenseitig zuhören und uns eine Reihenfolge für die Performance morgen überlegen. Dazwischen immer wieder Riesenbegeisterung für die Texte der Anderen und unsere Hook:
„Baby, komm wir fahren heute an den Strand
Machen Pause von Facebook, Instagram
Und haben endlich wieder Spaß
Auf eine Insel ohne Netz und Hass!“
Mit diesen gemeinsamen Zeilen neigt sich dann auch schon ein vierter Tag voller Beats, Bass und Proben dem Ende zu.
Einsingen mit Matondo
Lässt man weißes Licht durch ein Glasprisma fallen, wird es gebrochen und es entsteht ein buntes Licht: das Spektrum. Auch in unserem Kunstcamp waren Stilrichtungen unterschiedlichster Couleur vertreten. So haben die Teilnehmer*innen für den letzten Tag eine bunte Mischung aus den Workshops Tanz, Theater, Rap, und Video erarbeitet. In einer abschließenden Werkstatpräsentation haben sie sich diese erst gegenseitig und dann dem interessierten Publikum vorgestellt. Um die erfolgreichen Camptage gebührend zu feiern, durfte natürlich auch eine Abschlussparty nicht fehlen. Erschöpft aber glücklich, ließen sich die Teilnehmer*innen in die Beats von DJ Tibor fallen. Zwischendurch begeisterte das Rap Team sogar mit spontanen Einlagen und ließ uns unsere restliche Energie wegtanzen. Gorki X bedankt sich bei allen Coaches, Teilnehmenden, Partnern, Förderern und dem Gorki Kollegium für die spannende und spaßige Zeit während des Projektes #FUTUREWORDS. Durch euch wurde das Farbspektrum abgedeckt!
Wir sind das Team Theater. In einem spannenden und kreativen Prozess, haben wir uns über das Medium Theater vier Tage lang dem Thema Hass im Netz und Alltag angenähert. Wir haben improvisiert, gespielt, recherchiert und zusammen nach möglichen szenischen Lösungen gesucht. Dabei haben wir uns insbesondere über unsere eigenen Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam viel diskutiert. Daraus sind Choreos, Monologe und kleine Szenen entstanden, die wir in einer 15 minütigen Werkschau am letzten Tag präsentiert haben.Unser Coachin Suna Gürler ist mit uns in die Theaterwelt eingetaucht, wo wir durch spielen und improvisieren Einblick gewonnen haben, wie ein Thema dramaturgisch und szenisch entwickelt werden kann. Es war ein großartiges Erlebnis, mit so einer erfahrenen Spielleiterin durch dieses Kunstcamp zu segeln!
Tamara Bijelic (Assistenz)
Die Theatergruppe wächst zusammen
Wir sind das Team Video & Social Media. In den letzten Tagen haben wir Instagram Beiträge zu Themen, die uns am Herzen liegen produziert: Klassenzimmerprobleme, die Lage in Afrin und Umweltverschmutzung. Am Montag haben wir dann sogar den Instagram Account des Gorkis übernommen und durften unsere eigenen Instagram Stories über das Kunstcamp machen. Unser Coach Tarik hat uns viele Tipps für Interviews gegeben und uns mit praktischen Übungen versorgt. Wir haben gelernt zu einem Thema zu recherchieren, eine Instagram Story in einem Storyboard zu planen und letztendlich umzusetzen. Unsere Ergebnisse haben wir in einer selbstmoderierten "Talk Show“ vorgestellt.
Tamara Braniff (Assistenz) und Elly Jarvis (Assistenz)
Präsentation des #Socialmediateams
Einen großen Dank an unsere Coaches: Modjgan Hashemian, Tarik Tesfu, Suna Gürler und Matondo Castlo
Das Projekt #futurewords ist eine Kooperation mit: Hermann-Hesse-Gymnasium, Albrecht-Dürer-Gymnasium, OSZ Ruth-Cohn, Lernort 7xjung von Gesicht Zeigen! und Berlin Mondiale.
Es wird gefördert aus Mitteln des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung und Berlin Mondiale