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Der radioeins und Freitag Salon: Jakob Augstein im Gespräch mit Oskar Lafontaine

Hat Rot-Rot-Grün noch eine Chance?

Nur noch drei Monate bis zur Bundestagswahl. Nach der ermatteten Anfangseuphorie um Martin Schulz und den Wahlschlappen der Saarland- und NRW-Wahlen schwinden die Hoffnungen auf eine Rot-Rot-Grüne Regierung immer mehr. Und schlimmer noch: Statt eines damit gewohnt einhergehendem schwarz-rotem Sonnenaufgang am ewig gleichen GroKo-Regierungshimmel, braut sich ein schwarz-gelbes Gewitter am Horizont zusammen. Hat Rot-Rot-Grün überhaupt noch eine Chance das Stimmungsbarometer zu kippen? Die Linke gibt sich gewohnt selbstbewusst und ist bereit ihre Ziele gemeinsam mit SPD und Grünen zu realisieren. Oskar Lafontaine, Fraktionsvorsitzender der Linken im Saarland appelliert dennoch nachdrücklich an die SPD endlich ihre Wahlkampfstrategie zu konkretisieren: „Ohne klare Festlegung auf ihre Koalitionspartner wird die SPD scheitern. Wichtige politische Ziele umzusetzen, wie etwa die Wiederherstellung des Sozialstaats, den Stopp der Aufrüstung und eine friedliche Zukunft, gelingt nur mit einer Mehrheit diesseits der Union.“ Aber kann das noch gelingen?

 

Jakob Augstein diskutiert mit Oskar Lafontaine über eine glaubwürdige Alternative für die kommende Bundestagswahl und die Bedrohungen durch rechten Nationalismus und Neoliberalismus in Deutschland und Europa.

 

Oskar Lafontaine wurde 1943 in Saarlouis geboren. Im Verlauf seines politischen Lebens war er Oberbürgermeister in Saarbrücken, Ministerpräsident des Saarlandes, Vorsitzender der SPD und Bundesfinanzminister. Im März 1999 legte er alle seine bisherigen politischen Ämter in der SPD aus Kritik am Rot-Grünen Regierungskurs von Gerhard Schröder nieder. 2005 wechselte Lafontaine von der SPD zur neu gegründeten Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG). Diese ging durch seine Initiative im Juni 2005 ein Wahlbündnis mit der PDS ein. Im gleichen Jahr veröffentlichte Lafontaine „Politik für alle. Streitschrift für eine gerechtere Gesellschaft“ (Econ-Verlag 2005). Bis 2009 war Lafontaine vier Jahre lang mit Gregor Gysi Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion im Deutschen Bundestag. Vom 16. Juni 2007 bis zum 15. Mai 2010 war er neben Lothar Bisky Parteivorsitzender der neugebildeten Partei Die Linke. Sein Rückzug von beiden politischen Ämtern erfolgte aufgrund einer Krebserkrankung. Seit September 2009 führt er die Fraktion der Linken im saarländischen Landtag. Als Spitzenkandidat bei Landtagswahl am 26. März 2017 erzielte er für Die Linke 12,8 Prozent der Stimmen, damit bleibt Die Linke drittstärkste Kraft im Parlament.

 

Am Montag, den 19.06.2017 um 20 Uhr im Maxim Gorki Theater, Studio Я , Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin.

Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Zu hören auch live auf radioeins von 20.00 – 21.00 Uhr.

 

Der radioeins und Freitag-Salon ist ein politisches Diskussionsformat im Maxim Gorki Theater Berlin - ein Zwiegespräch zwischen "Freitag"-Verleger Jakob Augstein und seinem Gast. Zuletzt waren u.a. Robert Misik, Andrej Holm, Heinz Bude, Michael Müller, Ska Keller, Jürgen Todenhöfer, Margot Käßmann, Ahmad Mansour, Peter Altmaier, Simone Peter, Wolfgang Herles, Bodo Ramelow, Naika Foroutan, Jan Böhmermann, Gesine Schwan, Philipp Ruch, Thilo Bode, die Yes Men, Frank Bsirske, Gregor Gysi, Constanze Kurz, Sandra Maischberger, Evgeny Morozov, Claudia Roth, Harry Rowohlt, Sahra Wagenknecht, Harald Welzer, Marina Weisband und Jean Ziegler zu Gast. Jenseits von Netz und Papier diskutiert Jakob Augstein mit den Gästen über Glück und Unglück der Gegenwart. Das Format existiert seit Oktober 2009 und findet seitdem in regelmäßigen Abständen statt.

 

Jakob Augstein ist seit 2008 Verleger und Geschäftsführer der Wochenzeitung „der Freitag“. 1967 in Hamburg geboren, studierte er von 1989 bis 1993 Politik an der Freien Universität Berlin und am Institut d'études politiques de Paris. Er war zehn Jahre lang für die Süddeutsche Zeitung als Reporter in Berlin und den neuen Bundesländern unterwegs. Seit 2011 schreibt er die Kolumne „Im Zweifel links“ auf „Spiegel online“ und liefert sich mit dem stellvertretenden Chefredakteur der Bildzeitung, Nikolaus Blome, in der Phoenix-Sendung „Augstein und Blome“ einen wöchentlichen Schlagabtausch zum politischen Thema der Woche.