NIKOLAJEWKA 31/MÄRZ
Von Georg Genoux, Kristina Lizzagub, Lizza Smith, Natalya Vorozhbyt
Im Sommer 2014 waren die 15.000 Einwohner der Stadt Nikolajewka im Osten der Ukraine Zeugen und Betroffene der Krieges zwischen den Separatisten und der Ukrainischen Armee. Die Stadt wurde bombardiert, Wohnhäuser wurden zerstört. Die Einwohner flohen aus ihrer Stadt oder versteckten sich in ihren Kellern. Auch die Schule Nr.3 stand unter Beschuss, war plötzlich nicht mehr Schule, sondern Ruine.
In diesem Film sind die Schüler*innen Autor*innen und Darsteller*innen ihrer Monologe über ihre Erfahrungen, die sie im Sommer 2014 bei den Kriegshandlungen in Nikolajewka machten. Sie sprechen über die Liebe zu ihrer Stadt, ihre erste Liebe überhaupt und über ihre Zukunftspläne in der heutigen Ukraine.
Filmvorführung (90 Minuten) in ukrainischer und russischer Sprache mit deutschen Untertiteln.
Anschließend Publikumsgespräch mit Autoren, moderiert von Daniel Schulz (taz)
DIE WARE 1/2/ APRIL
Von und mit Alik Sardanian Regie Alik Sardanian Mitarbeit Maxim Nakonechnyi
Der 23 Jährige Alik Sardanian erlebt den Krieg im Osten der Ukraine als Soldat und Sanitäter. Er war unter anderem in Debaltzeve, dass im Februar 2015 von Einheiten der Separatisten und Russischen Armee eingekesselt wurde. In Debaltzeve fand einer der heftigsten und grausamsten Schlachten im Osten der Ukraine statt. In seinem autobiographischen Text schildert er seine Erfahrung mit dem Sterben der Menschen durch den Krieg und in seinen Händen als Sanitäter. Es ist ein Augenzeugenbericht; eine Dokumentartheaterinszenierung, der die Grausamkeit, den Ekel, den Humor und seltsame Menschlichkeit des Krieges fast physisch spürbar macht.
In ukrainischer und russischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
MONOLOG NR.1
Autorin und Darstellerin Natalya Vorozhbyt Regisseur Georg Genoux
Seit eineinhalb Jahren reist Natalya Vorozhbyt durch die Kriegsgebiete in der Ukraine. Natalya Vorozhbyts Selbstverständnis als Frau wird durch diesen Krieg erschüttert. In diesem Monolog versucht sie ihre Rolle als Frau neu zu definieren und lässt dabei Stimmen aus dem Osten der Ukraine zu Wort kommen, die zu dieser Transformation führten: Ukrainische Soldaten und Kämpfer des rechten Sektors, die den Flughafen in Donetzk verteidigten. Sie entdeckt ihre Liebe zu ukrainischen Soldaten und nur ihre Ironie und beißender Humor kann sie dabei retten.
In ukrainischer und russischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Am 2. April anschließend Publikumsgespräch.
Wo ist Osten? ist ein gemeinsames Projekt von Theatre of Displaced People, Democracy.doc, ITI (International Theatre Institute), Goethe-Institut Ukraine, gefördert durch ITI und die Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Programmes »Szenenwechsel«.
Theatre of Displaced People entwickelt seit Januar 2015 in verschiedenen ukrainischen Regionen Theaterprojekte und soziale Initiativen. Seit Oktober 2015 hat es seine eigene Spielstätte in den Dovzhenko Filmstudios in Kiew mit Unterstützung der Deutschen Botschaft. Im Dezember 2015 kürte die gazeta.ua das Theater zur "Wichtigsten Errungenschaft des Ukrainischen Theaters 2015".