Potsdamer Ecke Goebenstraße: auf den ersten Blick ist das Viertel rund um das Pallasseum nicht mehr als ein kleines, lautes, verbautes Stück Westberlin. Die Geschichten sind hinter den Fassaden verborgen, wo die Amseln lauter sind, als der Lärm der alten Diva Potsdamer. Sie erzählen vom Sportpalast und Jimmy Hendrix, von arabischen Süßwaren und Revierkämpfen der Jugend, von Schweinen im Hof und Ladies Neid, von der Suche nach Ruhe und der Rastlosigkeit einer sich ständig verändernden, neu zusammensetzenden Stadt. Spätestens seit der industriellen Revolution waren und sind die Hinterhöfe der Lebensspeicher und das Archiv Berlins. Hier bilden sich die städtebaulichen Utopien vergangener Zeiten ab, die Krise der Höfe ist die Krise der Stadt. Von Hof zu Hof ist ein Spaziergang zu den Rückseiten der Stadt, begleitet von Menschen, die wissen, wovon sie reden, weil das Leben hier ihr Alltag ist. Die Künstler des Berliner Kollektivs Milk erzählen mit ihren ortskundigen Protagonisten aus verschiedenen Perspektiven vom Wandel im urbanen Raum, von großen Plänen und kleinen Verlusten. Das unscheinbare Karee ist ein Beispiel, seine Geschichte eine fragmentarische Dorfchronik der urbanen Veränderungen. Ziehen Sie sich warm an!
Büro Milk realisiert interdisziplinäre Projekte an Schnittstellen von Urbanistik, Kunst und Architektur.
Treffpunkt: Eiscafé Vannini, Pallasstr.1, 10781 Berlin
Eine Produktion von büro Milk in Zusammenarbeit mit dem Studio Яdes Maxim Gorki-Theaters, gefördert durch die Interkulturelle Projektförderung des Landes Berlin.
