Preisträger*innen: Women in Exile Laudator: Wolfgang Kaleck (ECCHR)
Gesang: Cymin Samawatie Moderation: Dunja Hayali
Sonntag, 27. November 2016 um 12 Uhr/ Maxim Gorki Theater
Zum ersten Mal vergibt die Gerhart und Renate Baum–Stiftung dieses Jahr einen Menschenrechtspreis. Der Preis 2016 geht an „Women in Exile“, eine Initiative von Flüchtlingsfrauen in Brandenburg. Die Frauen von „Women in Exile“ haben sich 2002 in Potsdam zusammengeschlossen, um für die Rechte von Flüchtlingsfrauen zu kämpfen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Initiative ist eine der wenigen Schnittstellen zwischen Frauen- und Flüchtlingsbewegung und drängt auf politische Maßnahmen, um Frauen vor sexualisierter, physischer sowie fremdenfeindlich motivierter Gewalt und Belästigung zu schützen. Damit ist die Organisation ein eindrucksvolles Forum für frauenspezifische Themen im Zusammenhang mit der immer wieder aktuellen Flüchtlingsproblematik.
Elizabeth Ngari, die Gründerin und Sprecherin der Initiative, floh 1996 mit ihren beiden Töchtern aus Kenia und verbrachte fünf Jahre in einer Flüchtlingsunterkunft in Prenzlau. 2002 gründete sie gemeinsam mit anderen geflüchteten Frauen "Women in Exile". "Wir kämpfen zusammen mit anderen Gruppen gegen diskriminierende Gesetze, nur eben aus Frauenperspektive", sagt Ngari. Dabei setzen sich die Frauen nicht zuletzt auch gegen Verhaltensweisen deutscher Behörden und gegen Fremdenfeindlichkeit in der Bevölkerung ein.
„Die Frauen von ‚Women in Exile‘ kämpfen in vorbildlicher und eindrucksvoller Weise für die Zukunft unserer multikulturellen Gesellschaft“, begründen Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D., und seine Ehefrau, Renate Liesmann-Baum, die Ehrung mit dem Menschenrechtspreis ihrer Stiftung.
Die Verleihung des Menschenrechtspreises der Gerhart und Renate Baum-Stiftung findet statt in Zusammenarbeit mit dem European Center for Constitutional and Human Rights e.V. (ECCHR) und mit Unterstützung des Gorki Theater Berlin.