August 2017: Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Der im deutschen Exil lebende Schriftsteller Doğan Akhanlı wurde während seines Urlaubs im spanischen Granada festgenommen. Die Türkei hatte ihn über Interpol zur Festnahme ausgeschrieben. In Verhaftung in Granada berichtet Akhanlı nicht nur von diesem verhängnisvollen Sommer, sondern auch von früheren, zum Teil langjährigen Inhaftierungen. Seine Darstellung ist persönlich, ergreifend und erschütternd und zeichnet ein Bild der Geschichte der Linken und des türkischen Staates im Wandel. Mit diesen Erfahrungen reiht er sich ein in die lange Liste von Journalist*innen, Schriftsteller*innen und Regierungskritiker*innen, die in der Türkei inhaftiert sind. Doğan Akhanlı starb 2021, ohne den Abschluss des Gerichtsverfahrens gegen ihn zu erleben. Der Regisseur Nuran David Calis präsentiert nun seine Bearbeitung vom Schauspiel Köln als szenische Lesung im Studio Я.