Skate 14|14

Skate 14|14

Eine interaktive Performance auf dem Platz der Märzrevolution

Künstlerische Leitung & Konzept Dietmar Lupfer, Musik FM Einheit / Jay Scarlett / KRTS, Graffiti Loomit, VideoRaphael Kurig & Thomas Mahnecke, Skater Niklavs Vetra (Riga) / Sami Harithi (Berlin) / Sulejmen Hrgic, ChorHellersdorfer Jugendchor

Der Erste Weltkrieg war einerseits der letzte überwiegend konventionell geführte Krieg. Auf beiden Seiten wurden in langwierigen Stellungskriegen »analog« Soldaten gegen Soldaten in den Massentod getrieben. Andererseits war dieser Krieg Ausgangspunkt für die Entwicklung von moderner Kriegstechnologie, wie dem Panzer, moderner Artillerie und dem Luftkrieg.  

In der heutigen westlichen Gesellschaft steht jedoch der digitale Cyberkrieg im Mittelpunkt. Es wird gerne über den technischen Entwicklungsstand von Drohnen schwadroniert, wobei die Funktion und Folgen der Tötungsmaschine konsequent ausgeblendet werden. Die Maschine wird zum ästhetischen Hightechobjekt und der Tod menschlicher Körper wird zum Nebenkriegsschauplatz. 

Dietmar Lupfers interaktive Installation auf dem Vorplatz des Gorki setzt sich provozierend mit der Verbindung von Technik und Krieg auseinander, indem sie das »harmlose« spielerische Skaten mit den Bild-und Klangwelten des Krieges verknüpft.  Die Performer sind internationale Skateboardkünstler. Ihre Boards generieren über Sensoren Bilder, die auf eine Leinwand projiziert werden. Klänge, Bilder und Filmsequenzen werden in Echtzeit verarbeitet. Dem analogen Movement und Speed der Skateboards und dem live aus Stahlgegenständen entstehendem Sound wird eine virtuelle Realität aus riesigen Videoprojektionen gegenübergestellt. Der Ort ist hierbei entscheidend: Auf dem heutigen Platz der Märzrevolution feierten im August 1914 die Massen begeistert den Kriegseintritt Deutschlands – der Krieg aber fand anderswo statt.

Mit Unterstützung vom Muffatwerk, München & Staatstheater am Gärtnerplatz, München