Pressemitteilung, 10. September 2020

Maxim Gorki Theater im Oktober +++ u.a. Premiere UND SICHER IST MIT MIR DIE WELT VERSCHWUNDEN +++

Pressemitteilung, 10. September 2020

Liebe Journalist*innen,

wir laden Sie herzlich ein zu unserer Oktober-Premiere und den Folgevorstellungen. UND SICHER IST MIT MIR DIE WELT VERSCHWUNDEN ist der vierte und letzte Teil der Saga von Sibylle Berg, wieder in der Regie von Sebastian Nübling. Neben unseren Ensemble-Spielerinnen Anastasia Gubareva, Svenja Liesau und Vidina Popov wird auch Katja Riemann auf der Gorki-Bühne stehen.

Zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung lädt Max Czollek – Autor des gerade erschienenen Buchs »Gegenwartsbewältigung« und Co-Kurator einiger Reihen am Gorki – am 2. und 3. Oktober ein zum Auftakt der TAGE DER JÜDISCH-MUSLIMISCHEN LEITKULTUR
 
Ebenfalls am 3. Oktober wird bei uns das Buch ERINNERN STÖREN. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive vorgestellt – mit den Autor*innen und Aktivist*innen Hamze Bytyci, Gülriz Eğilmez, Lydia Lierke, Massimo Perinelli und Alexandra Weltz-Rombach. 
 
ROUGH & DIRTY, unser Open Space für Ensemble und Assistent*innen, startet am 6. Oktober.

Auch COMMUNITY: AN APP FOR ONE PERSONEine Intervention des Political Voice Institute von Marta Górnicka wird an drei Tagen im Oktober wieder im Gorki Kiosk stattfinden. Mit acht Performer*innen untersucht die Intervention die (Un)Möglichkeit der Chorarbeit in Zeiten des social distancings. Die Vorstellungen finden statt am 16. und 17. Oktober jeweils (16:30 Uhr, 17:30 Uhr, 18:30 Uhr) sowie am 18. Oktober (17 Uhr, 18 Uhr, 19 Uhr).

Außerdem spielen wir am 19., 20. und 21. Oktober endlich wieder FUTURELAND von Lola Arias für Sie – das Science-Fiction-Dokumentartheaterstück mit Mamadou Allou Diallo, Ahmad Azrati, Fabiya Bhuiyan, Mohamed Haj Younis, Bashar Kanan, Sagal Odowa, May Saada, Sarah Safi, die zwischen 14 und 18 Jahren alleine aus Afghanistan, Syrien, Somalia, Guinea, Bangladesch nach Deutschland gekommen sind.

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PREMIERE


UND SICHER IST MIT MIR DIE WELT VERSCHWUNDEN
24. Oktober, 19.30 Uhr
von Sibylle Berg
Regie Sebastian Nübling Bühne Magda Willi Kostüme Ursula Leuenberger Musik Lars Wittershagen Dramaturgie Valerie Göhring
Mit Anastasia Gubareva, Svenja Liesau, Vidina Popov, Katja Riemann 

Ein*e Sprecher*in – »Ich bin in dem Alter, in dem sich Ärzte gegen meine Beatmung entscheiden, wenn auf der Nachbarliege ein aufstrebender Portfolio-Manager liegt.« – zieht schonungslos Bilanz ihres Lebens und dem einer ganzen Generation im Neoliberalismus. »Ich hatte erwartet, dass mir in Erwartung des Todes das Unterbewusste faszinierende Bilder meines gelungenen Lebens zeigt. Und dass ich sie nur verdrängt hätte, die einzigartigen Momente voller Erfüllung, Liebe und Exotik. Aber was sich da einstellt, kann nur als unterdurchschnittlich bezeichnet werden. Immobilien und Kühlschränke, triste Reisen und die Abwesenheit von Liebe.« Sibylle Berg, die optimistische Pessimistin, wie sie sich selbst bezeichnet, zeigt abermals ihre Brillanz. Ihr gelingt ein aufrüttelndes, wütendes und starkes Stück voller Sprachintelligenz, Haltung und Humor. »Hat uns – bitte schön – irgendjemand auf diese Kränkung vorbereitet? Dass wir plötzlich unwichtig werden? Unsichtbar, auch wenn wir uns an die Regeln halten? Die es für Frauen gibt.«
Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden, wieder in der Regie von Sebastian Nübling, ist der vierte und letzte Teil der Saga, die Sibylle Berg für uns geschrieben hat. Die Reise der vielstimmigen jungen Sprecher*in, die sie fulminant mit Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen begann und die sie auf der Suche nach dem Glück in einer unglücklichen Welt mit Und dann kam Mirna und Nach uns das All – Das innere Team kennt keine Pause begleitete, beendet sie scheinbar elegisch, mit einer polyphonen Sprecher*in. CUT. ACTION.

Nächste Vorstellungen: 
25. Oktober / 26. Oktober / 31. Oktober um 19.30 Uhr

Ein hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie hier.

 
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WEITERE VERANSTALTUNGEN

TAGE DER JÜDISCH-MUSLIMISCHEN LEITKULTUR
Dezentraler Kongress im gesamten deutschsprachigen Raum
Auftakt im Gorki: ab 3. Oktober 
Initiator Max Czollek (Desintegrier*in und Gegenwartsbewältiger*in)

Die Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur finden als dezentraler Kongress vom 3. Oktober bis 9. November an zehn Orten, mit zwanzig Kooperationspartnern und in vierzig Einzelveranstaltungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich statt. Der Auftakt erfolgt in Berlin im Gorki und geht weiter im Panda Theater, im Haus für Poesie und im Literarischen Colloquium Berlin. Es wird gefeiert und erinnert, gelesen und besprochen, gedacht und entworfen.
Das gesamte Programm finden Sie hier.

Aus der Bubble in die Charts!
Auftaktfeier Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur 2020

2. Oktober, ab 18:00 im Stream
Hosts Max Czollek, Necati Öziri 
Mit Rebecca Ajnwojner, Fatma Aydemir, Sivan Ben Yishai, Yunus Ersoy, Marina Frenk, Tim Freudensprung, Tobias Herzberg, Daniel Kahn, Mely Kiyak, Shermin Langhoff, Monica Marotta, Sasha Marianna Salzmann, Hengameh Yaghoobifarah u.a.

Von Feuilleton und Politik seit Jahren als Spektakel ausgeleuchtet, entwickelten sich in Kunst und Wissenschaft Strategien und Ästhetiken, Begriffe und Perspektiven, die ohne ordnendes Zentrum und heroisierte Vergangenheit auskommen. Mit dem Archiv wehrhafter Kunst gewappnet, lautet das Motto daher post-migrantischer Antifaschismus, radikale Vielfalt und Gegenwartsbewältigung wider jede ernsthafte Behauptung dominanter Leitkultur(en). Am Vorabend der TdJML 2020 feiern wir die Tage der Jüdisch-Muslimischen, Queer-Linksextremen, Kurdisch-Intellektuellen, Atheistisch-Tscherkessischen Leitkultur!


Tag der VerUnEinigung!
Geteiltes Land ist halbes Leid Anschl. PanDaDance Online-DJ-Set von Yurij Gurzhy
3. Oktober, 21:00 Uhr, Bühne + Stream
Mit Mely Kiyak, Angelika Nguyen, Peggy Piesche Moderation Max Czollek

Hinter der Freude über die »Wiedervereinigung« ist unschwer die Fantasie vom jahrzehntelang getrennten deutschen Volk auszumachen. Ihr steht die Realität von Juden*Jüdinnen, Afrodeutschen, sogenannten Gastarbeiter*innen und vielen anderen diskriminierten Gruppen entgegen, die bei der Feier des gemeinsamen Freudentages unsichtbar bleibt. Eine Veranstaltung, gewidmet diesen Perspektiven und der Suche nach einer anderen Erzählung.

Das Projekt befindet sich in Trägerschaft der Leo Baeck Foundation und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Allianz Kulturstiftung gefördert.

 

ERINNERN STÖREN
Buchpräsentation
Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive
3. Oktober, 18:00 Uhr, Container
Mit Hamze Bytyci, Gülriz Eğilmez, Lydia Lierke, Massimo Perinelli, Alexandra Weltz-Rombach

Der Mauerfall vor 30 Jahren bedeutete eine gewaltvolle Zäsur für migrantisches Leben in Ost und West. Auch das jüdische Leben musste sich neuen Herausforderungen stellen. Während die einen vereinigt wurden, wurden die anderen ausgeschlossen. Das präsentierte Buch macht ausgegrenzte Perspektiven auf die deutsch-deutsche Vereinigung wieder sichtbar und erinnert an die Kämpfe um Teilhabe in den 1980er Jahren, einschneidende Erlebnisse um die Wende und die Selbstbehauptung gegen den Rassismus der 1990er Jahre. Erzählt wird von Bürgerrechts- und Asylkämpfen ehemaliger Gastarbeiter*innen, von Geflüchteten in BRD und DDR, vom Eigensinn der Vertragsarbeiter*innen, von damaligen internationalen Studierenden, über jüdisches Leben in Ost und West sowie über die Kämpfe von Sinti und Roma im geteilten Deutschland.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater.


ROUGH & DIRTY #1
Open Space für Ensemble und Assistent*innen
6. Oktober, 19:30 Uhr, Container

Mit wechselnden Partner*innen und in überraschenden Verhältnissen entwickeln Ensemblespieler*innen und Assistent*innen für diesen gefühlsechten Open Space unfertige, experimentelle oder improvisierte Formate jenseits von tradierten Skripten und klassischem Spielplan. Statt seidenglatt ist jeder Abend eine Premiere, definitiv überraschend, immer nahezu ungeprobt und immer mit der Aussicht auf Bereicherung.

In Between 
Regie Laura Jiménez Gonzáles Bühne Julia Casabona Kostüme Ottavia Tröster Video Gisela Zárate Tobon Dramaturgie Sandra Wolf Mit Aysima Ergün 
Run Forest run!
Text Pia Kröll Regie Camilla Ferraz Bühne Mila Mazic Kostüm Ottavia Tröster Dramaturgie Sandra Wolf Mit Vidina Popov und Dominic Hartmann 


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Ihr Theaterbesuch ist in dieser Saison etwas anders, als Sie es gewohnt sind. Es wird weniger Vorstellungen und in den Vorstellungen weniger Plätze geben. Wir bemühen uns aber selbstverständlich, all Ihre Wünsche nach Pressetickets vorrangig zu erfüllen. Bitte melden Sie sich insbesondere bei Premieren bis eine Woche vor der jeweiligen Vorstellung. Detaillierte Informationen zu Ihrem Theaterbesuch und den geltenden Hygieneregeln finden Sie hier: gorki.de

 
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Gerne stehen wir für die Reservierung von Pressekarten, die Organisation von Interviews oder weitere Informationen zur Verfügung. Bitte schreiben Sie an presse@gorki.de

 
Mit freundlichen Grüßen 

Sonja Vogel

Presse 
 
Maxim Gorki Theater Berlin 
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
tel 030  20221 355
Fax 030  20221 212
presse@gorki.de
www.gorki.de