Maxim Gorki Theater im Mai: 7. Berliner Herbstsalon RE-IMAGINE! | Ein Prolog im Frühling: 100 + 10 — ARMENIAN ALLEGORIES +++ Berlin-Premiere von Nairi Hadodos KIM +++ MUSA DAGH von Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger u.v.m.
am 24/April beginnt das Festival 100 + 10 – ARMENIAN ALLEGORIES, welches das Programm des Maxim Gorki Theaters bis zum 31/Mai maßgeblich prägen wird und den Frühlingsprolog des 7. Berliner Herbstsalons RE-IMAGINE! bildet. Über 150 Künstler*innen aus aller Welt gestalten das Festivalprogramm aus Theater, Performance, Film, Literatur, Musik und bildender Kunst.
Am 3/Mai wird ab 18:00 auf der großen Bühne die szenische Lesung MUSA DAGH – DOKUMENTE DES WIDERSTANDS präsentiert. Hans-Werner Kroesinger und Regina Dura sind, ausgehend von Franz Werfels großem Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh, der Geschichte der wiederholten Versuche der Vernichtung der Armenier*innen nachgegangen.
Am selben Abend um 20:30 im Studio Я bietet Nairi Hadodo – Künstlerin, Autorin und Neuzugang des Gorki-Ensembles – eine ganz andere armenische Geschichte dar. KIM heißt ihre Soloperformance über Kim Kardashian. Eine Berühmtheit der armenischen Diaspora unserer Tage also, die sich zu einem globalen Symbol für Schönheit, Ruhm und Selbstverwirklichung stilisiert hat.
Hayko Bağdat ist ein türkisch-armenischer Journalist und Autor, der heute in Berlin lebt. Hier gründete er zunächst zusammen mit Can Dündar die zweisprachige journalistische Plattform Özgürüz (»Wir sind frei«). Am 16/Mai wird Hayko Bağdat ab 20:30 die Zuschauer*innen im Studio Я zum Lachen bringen. Seine Satireshow HAT MEINE MUTTER DOCH RECHT? in der Regie von Süheyla Schwenk hat dann endlich, nach vielen Erfolgen in ganz Deutschland, Berlin-Premiere.
Neben diesen drei Koproduktionen werden vom 15–24/Mai auch vier Gastspiele im Studio Я zu sehen sein: SAR (Vorstellung am 15/Mai) von und mit Mihran Tomasyan und Saro Usta ist eine Tanzperformance, die fragt, in welcher Welt unsere Enkelkinder aufwachsen werden. MOTHERLAND (Vorstellung am 22/Mai), eine Performance von Samvel Tadevossian aus Jerewan, zeigt, wie Menschen Verbindungen herstellen und zerstören können. PLANNED OUTAGE von Anahit Ghazaryan in der Regie von Nadezhda Israelyan, eine weitere Performance aus Jerewan, findet am selben Tag statt. Es geht um die Traumata der sowjetischen Zeit und ihre Nachwirkungen bis in die Gegenwart. Aus Göteborg bringen Eleftheria Gerofoka und Rasmus Lindgren THE LITTLE GIRL WITH GORTSA (Vorstellung am 24/Mai) ins Gorki. Kiki, die Mutter von Eleftheria, ist Analphabetin. Als sie aufwuchs, blieben ihr die Buchstaben ein Rätsel – geheimnisvolle Schnörkel, die eine Barriere zwischen ihr und den Eingeweihten bildeten. Doch die Geschichten, die in ihr widerhallen, wollen hinaus, wollen weiterleben und wollen erzählt werden. Dieses Bedürfnis war so stark, dass Kiki ihr eigenes Alphabet erfand.
Umfangreiche Programme zu Literatur, Film und bildender Kunst ergänzen die Theateraufführungen und Performances:
Anahit Bagradjans kuratiert die Reihe MEINE SEELE IM EXIL, die literarische Stimmen aus Armenien und der Diaspora mit denen der Berliner Literaturszene in Dialog bringt. Anna Davtyans Roman KHANNA etwa revolutionierte die moderne armenische Literatur. Mit Deniz Utlu spricht die Autorin am 15/Mai im Eichensaal im Palais am Festungsgraben in der Reihe Prosa der Verhältnisse über Begehren, Schuld und Selbstbestimmung. Am 31/Mai endet das Festival mit DAS BLAU STREICHELT MEINER GEDANKEN FLÜGEL, in der die Gedichte von sechzehn Autor*innen aus Arzach in einer Tanzperformance auf die Bühne des Studio Я gebracht werden. Nach einer Choreographie von Arshak Ghalumyan, dem Mitbegründer der Berlin Ballet Company.
Das von Vigen Galstyan kuratierte Filmprogramm KEEPING UP THE HOUSE versammelt über 20 Dokumentar- und Kurzfilme aus dem letzten Jahrzehnt. In MEMORIES OF THE WIND – wohl der erste türkische Film, der den Völkermord an den Armenier*innen offen thematisiert – zeigt Özcan Alper am 2/Mai, wie diese Erfahrung das kulturelle Gedächtnis und die kollektive Identität prägen. MEL, zu sehen am 24/Mai, porträtiert den einst gefeierten armenischen Gewichtheber Mel Daluzyan, der aufgrund massiver Transphobie ins Exil gehen musste. Der meditative Dokumentarfilm NOTHING TO BE AFRAID OF zeigt am 15/Mai die entscheidende Rolle von Frauen als Friedensvermittler*innen nach von Männern verursachten Kriegen.
Über 70 Werke der bildenden Kunst präsentieren wir im Maxim Gorki Theater und den umgebenden Gebäuden. Kaum irgendwo auf der Welt – außerhalb Armeniens – gab es jemals so viel armenische Kunst zu sehen. Die Ausstellung FUTURE IMPERFECT beleuchtet soziale und politische Narben des Krieges und globale Missstände. Einige Arbeiten lassen Re-Imaginationen und utopische Impulse aufleben. Der Eintritt zur Ausstellung sowie den begleitenden Diskurs Veranstaltungen mit Künstler*innen und Kurator*innen ist frei.
Am 8/Mai feiern wir die Niederlage Deutschlands, also das Ende des NS-Staates im Jahre 1945, welches leider nicht das Ende des Nationalsozialismus war. Um 18:00 ist auf der großen Bühne Christian Weises Inszenierung von Heinrich Manns Roman DER UNTERTAN aus unserem Repertoire zu sehen. Um 20:30 spricht unsere Dramaturgin Viktorie Knotková mit Achim Doerfer über sein Buch IRGENDJEMAND MUSSTE DIE TÄTER JA BESTRAFEN. Worum es gehen wird, sagt der Untertitel: »Die Rache der Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen deutsch-jüdischer Versöhnung«. Schon am 6/Mai bringen wir im szenischen Chanson-Abend BERLIN IM LICHT – mit Eva Mattes und anderen – Verse und Lieder aus unterschiedlichen Zeiten und Sprachen: Werke von Mascha Kaléko, Kurt Tucholsky, Kurt Weill.
Für Interviewanfragen und die Reservierung von Pressekarten stehen wir gerne zur Verfügung!
Beste Grüße
Elisa Thorwarth (Referentin Kommunikation und Presse)
Alexander Ostojski (Referent Kommunikation und Presse)
Tigran Petrosyan (Pressesprecher 100 + 10 – Armenian Allegories)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation)
Presse
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel. 030 - 20221 355 / 392
presse@gorki.de
www.gorki.de
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Highlights im Mai:
7. Berliner Herbstsalon RE-IMAGINE! | Ein Prolog im Frühling
100 + 10 – Armenian Allegories | Gorki
24/April–31/Mai
A project by Shermin Langhoff curated in collaboration with Anahit Bagradjans & Vigen Galstyan Co-Curators Johannes Kirsten, Endre Malcolm Holéczy & Erden Kosova Assistant Curators Asya Yaghmurian & Gari Vanisian Curatorial Assistants Thalia Hertel, Helen Waeder & Theresa Welge Consultants Arsinée Khanjian, Asena Günal & Tigran Petrosyan Exhibition Scenography Alice Faucher
Detaillierte Informationen zum Programm finden Sie im Magazin zum Festival und auf der Website.
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Berlin-Premiere
KIM
Im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories
3/Mai 20:30, Studio Я
Text von Nairi Hadodo Regie & Fassung Nairi Hadodo & Daniela Holtz
Bühne Tobias Maurer Überarbeitung von Nairi Hadodo Bühnenassistenz Marco Michelle Kostüme Nairi Hadodo Musik Mischa Nuesch Lichtdesign Arndt Sellentin Dramaturgie Endre Malcolm Holéczy
Mit Nairi Hadodo
Weitere Vorstellungen:
4/11/29/Mai 20:30, Studio Я
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Szenische Lesung
MUSA DAGH – DOKUMENTE DES WIDERSTANDS
Im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories
3/Mai 18:00, Bühne
Ein Projekt von Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger frei nach Franz Werfel
Musik Daniel Dorsch Dramaturgie Holger Kuhla
Mit Marina Frenk, Flavia Lefèvre, Falilou Seck & Till Wonka
Weitere Vorstellung:
23/Mai 19:30, Bühne
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Berlin-Premiere
HAT MEINE MUTTER DOCH RECHT?
Im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories
16/Mai 20:30, Studio Я
Von und mit Hayko Bağdat Regie Süheyla Schwenk
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Lyrik und Lieder zum 8/Mai
BERLIN IM LICHT
6/Mai 19:30, Bühne
Mit Eva Mattes und Mazda Ali, Petra Borel & Johanna Mohr Instrumente Siegfried Gerlich & Dariusz Świnoga Produktion Christiane Heyde
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Fragen zum 8/Mai
IRGENDJEMAND MUSSTE DIE TÄTER JA BESTRAFEN
8/Mai 20:30, Bühne
Mit Achim Doerfer Moderation Viktorie Knotková