April-Premieren im Maxim Gorki Theater: Uraufführung von BETWEEN THE RIVER AND THE SEA mit Yousef Sweid am 5/April +++ Auftakt des 7. Berliner Herbstsalons RE-IMAGINE! mit 100 + 10 – ARMENIAN ALLEGORIES +++ DONATION von Atom Egoyan und KARABAKH MEMORY von Roza Sarkisian am 25/April
der April bringt drei Uraufführungen im Maxim Gorki Theater mit sich: Die erste ist die der Performance BETWEEN THE RIVER AND THE SEA von Yousef Sweid am 5/April im Studio Я. Sweid wurde 1976 als christlicher Palästinenser im israelischen Haifa geboren und ist aus der US-Serie Homeland oder auch Gorki-Stücken wie The Situation, Der Mann der Liberty Valance erschoss oder Third Generation – Next Generation bekannt. In seiner neuen Solo-Performance wird er seine Wut und Verzweiflung über die Lage in seiner zerrissenen Heimat herauslassen und hinauslachen. Regie führt dabei Isabella Sedlak.
Das Festival 100 + 10 – ARMENIAN ALLEGORIES bildet mit einem Programm aus Theater, Performance, Film, Literatur und Bildender Kunst vom 24/April–31/Mai den Frühlingsprolog des 7. Berliner Herbstsalons RE-IMAGINE!.
Am 25/April werden in diesem Rahmen die beiden weiteren Uraufführungen des Aprils im Gorki zu sehen sein. Zunächst zeigen wir um 18:00 im Studio Я KARABAKH MEMORY von Roza Sarkisian. Ende September 2023 flohen bis zu 120.000 Armenier*innen aus Bergkarabach (Arzach) vor den Truppen Aserbaidschans nach Armenien, so auch der Vater von Roza Sarkisian. Er packte seine Habseligkeiten, machte letzte Fotos des Familienhauses, füllte etwas Erde in ein kleines Einweckglas und begab sich auf den mühevollen Weg. Karabakh Memory entwickelt die Regisseurin Roza Sarkisian rund um ihre eigene Familiengeschichte und einzelne Erinnerungsobjekte.
Auf der großen Bühne folgt am selben Abend um 20:00 DONATION von Atom Egoyan. Es ist die erste Theaterregie des 1960 in Kairo geborenen kanadisch-armenischen Filmregisseurs. Die Handlung: Arsinée Khanjian, eine berühmte kanadische Schauspielerin, und Günther, ein staatlicher Archivar, treffen für ein Interview aufeinander. Anlass ist eine Schenkung: Arsinée möchte historische Kostüme aus dem Film Ararat (2002) ihres Mannes, des Filmemachers Atom Egoyan, spenden. Diese Kostüme fungieren als Artefakte, die an den Völkermord an den Armenier*innen 1915 erinnern. Im Jahr 2023, mehr als ein Jahrhundert nach dem Völkermord, schien sich die Geschichte zu wiederholen: In Arzach wurden über hunderttausend Armenier*innen vertrieben. Wieder schaute die Welt weg. Bedeutet Arsinées Schenkung eine stille Anklage der Tatenlosigkeit der Weltgemeinschaft? Günther stellt den Wert der Artefakte in Frage und bringt Arsinée ins Zweifeln: Kann Kunst überhaupt zum kollektiven Speicher gegen das Vergessen werden? Gerade vor dem Hintergrund wiederholten Leidens? Doch Arsinée hält dagegen. Mit all der ihr zur Verfügung stehenden Kraft. Ihr Festhalten an der Erinnerung wird zum politischen Akt.
Neben den drei Premieren möchte wir Ihnen noch diese drei Abende, an denen wir (ge)denken, ans Herz legen: Jean-Baptiste Sastre und Hiam Abbass haben Jorge Semprúns Buch SCHREIBEN ODER LEBEN mit jungen Menschen für das Theater eingerichtet. Semprún schildert die Stunden und Tage nach der Befreiung Buchenwalds durch alliierte Truppen im März 1945. Er beschäftigt sich auch mit der Frage, warum er so lange brauchte, bis er seine Geschichte aufschreiben konnte. Wir zeigen das Stück nach seiner Uraufführung in Buchenwald im Gedenken an die Befreiung des KZ Buchenwald am 12/13/April im Studio Я.
Das Gastspiel THE BIRD OF A THOUSAND VOICES, mit dem der Prolog des 7. Berliner Herbstsalons eröffnet wird, ist eine Konzertperformance von und mit dem inzwischen in Jerewan lebenden Musiker Tigran Hamasyan. In der Neuinterpretation des armenischen Volksmärchens Hazaran Blbul macht sich Prinz Areg auf die Suche nach dem Vogel, der mit seinen Liedern Frieden und Versöhnung bringt. Ruben Van Leer führt die Regie. Am 24/April – dem Tag des Gedenkens an den Völkermord an den Armenier*innen – auf der großen Bühne des Gorki.
Und lassen Sie sich nicht am 9/April im Studio Я Mely Kiyak entgehen, die dann schon Trägerin des Heinrich-Mann-Preises der Akademie der Künste sein wird. Im Gorki wird sie sich mit dem Literaturwissenschaftler Kai Sina allerdings über Thomas Mann und dessen politisches Engagement unterhalten. Mely Kiyak hat gerade zu einer Neuausgabe von Thomas Manns Deutsche Hörer!: Radiosendungen nach Deutschland Vor- und Nachwort geschrieben. Kai Sinas Buch Was gut ist und was böse: Thomas Mann als politischer Aktivist erschien im vergangenen November bei Propyläen. Den »Untertan« seines Bruders Heinrich Mann in der Inszenierung von Christian Weise finden Sie übrigens am 20/April im Repertoire. Nun also EIN ABEND FÜR THOMAS MANN im Gorki – 70 Jahre nach seinem Tod und 150 Jahre nach seiner Geburt.
Am 8/April feiern wir den Internationalen Tag der Roma mit Superstars der Community und des Ensembles, u.a. Dejan Jovanović, Riah Knight und Lindy Larsson in unserer Version von CARMEN.
Am Mittwoch, den 9/April, wird eine Pressekonferenz anlässlich des Festivals 100 + 10 – Armenian Allegories stattfinden. Eine Einladung mit weiteren Informationen folgt in Kürze.
Für Interviewanfragen und die Reservierung von Pressekarten stehen wir gerne zur Verfügung!
Beste Grüße
Elisa Thorwarth (Referentin Kommunikation und Presse)
Alexander Ostojski (Referent Kommunikation und Presse)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation)
Presse
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel. 030 - 20221 355 / 392
presse@gorki.de
www.gorki.de
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Highlights im April:
7. Berliner Herbstsalon RE-IMAGINE! | Ein Prolog im Frühling
100 + 10 – ARMENIAN ALLEGORIES
24/April–31/Mai 2025
Ein Projekt von Shermin Langhoff kuratiert in Zusammenarbeit mit Anahit Bagradjans & Vigen Galstyan Co-Kurator*innen Johannes Kirsten, Endre Malcolm Holéczy & Erden Kosova Assistenzkurator*innen Asya Yaghmurian & Gari Vanisian Kuratorische Assistenz Thalia Hertel, Helen Waeder & Theresa Welge Beratung Arsinée Khanjian, Asena Günal & Tigran Petrosyan Ausstattung Alice Faucher
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Uraufführung im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories
DONATION
25/April 20:00, Bühne
Text & Regie Atom Egoyan
Bühne Igor Pauška Kostüme Atom Egoyan Video Design Jesse Jonas Kracht Lichtdesign Günter Berghaus Outside Eye Oliver Frljić Dramaturgie Endre Malcolm Holéczy
Mit Edgar Eckert & Arsinée Khanjian
Weitere Vorstellungen:
27/April 19:30, Bühne
4/10/17/30/Mai 19:30, Bühne
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Uraufführung im Rahmen von 100 + 10 – Armenian Allegories
KARABAKH MEMORY
25/April 18:00, Studio Я
Von Roza Sarkisian
Ausstatterin Dana Kavelina Musik Alexandra Malatskovska Lichtdesign Daniel Krawietz Video Magda Mosiewicz Dramaturgie Johannes Kirsten
Mit Tim Freudensprung, Flavia Lefèvre & Alexandra Malatskovska
Weitere Vorstellungen:
27/April 20:30, Studio Я
18/25/Mai 20:30, Studio Я
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Uraufführung
BETWEEN THE RIVER AND THE SEA
5/April 20:30, Studio Я
Eine Solo-Performance von und mit Yousef Sweid
Regie & Co-Autorin Isabella Sedlak
Musik Thomas Moked Blum Dramaturgie Murat Dikenci Dramaturgische Beratung Irina Szodruch
Weitere Vorstellungen:
19/April 20:30, Studio Я
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Eröffnungskonzert von 100 + 10 – Armenian Allegories
THE BIRD OF A THOUSAND VOICES
24/April 20:00, Bühne (Einlass 19:30)
Komposition & Piano Tigran Hamasyan
Regie Ruben Van Leer
Vocalist & Performance Heghine Khachatryan
Szenografie Boris Acket
Schlagzeug Matt Garstka Bass Marc Karapetian Keyboard Yessaï Karapetian Text & Dramaturgie Florian Hellwig Digitales Design Wes Broersen Kostümdesign Annemarije van Harten Lichtdesign Tom Visser Originaltext Serine Produktion Truth.io
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Gastspiel in Gedenken an die Befreiung des KZ Buchenwald
SCHREIBEN ODER LEBEN
12/April 20:00 & 13/April 18:00, Studio Я
Nach dem Roman von Jorge Semprún
Adaption & Inszenierung Jean-Baptiste Sastre & Hiam Abbass
Mit Jugendlichen aus Frankreich und Deutschland