Maxim Gorki Theater im Januar: Premiere von CARMEN nach Georges Bizet in einer Inszenierung von Christian Weise am 24/Januar, Gedenken an Hrant Dink mit dem Projekt ARRESTED JUSTICE am 18/19/Januar, Hommage an Mascha Kaléko mit der Albumpräsentation von NIRGENDLAND am 19/Januar, Black Her*His*Story Month mit einem Screening von SCHWARZE FRÜCHTE am 31/Januar im STUDIO Я
mit der Premiere von CARMEN nach Georges Bizet in der Regie von Christian Weise kommt am 24/Januar eine der bekanntesten Opern der europäischen Musikgeschichte auf die Bühne des Gorki. Die britische Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin Riah Knight, die das Gorki-Publikum seit ihrem Auftritt 2017 in Roma Armee immer wieder begeistert, schreibt über »Carmen«: »Die Roma-Gemeinschaft hat eine toxische Beziehung zu Carmen. Als eine unserer wenigen Ikonen, die die Jahrhunderte überdauert haben, erfüllt sie jedes Stereotyp, das jemals über uns Roma kursierte. Sie ist gewalttätig, rüpelhaft, ungezähmt, heißblütig, leidenschaftlich, diebisch, tanzt und singt sich als schwarzhaarige Femme fatale bar jeder Moral in die Betten der Männer. Und doch wird sie geliebt. Sie ist eine Widerstandsfigur, ein Symbol der Freiheit gegen die Konformität, eine Verweigerung der Opferrolle. Und letztlich das Porträt einer Frau, die ihrer Zeit voraus war.« Am Gorki wird nun eine neue »Carmen« in einer einzigartigen Darbietung von Lindy Larsson zu sehen sein. Larsson begeisterte genau wie Knight bereits in Roma Armee und ist unserem Publikum ferner aus IN MY ROOM und SLIPPERY SLOPE bekannt. In der Inszenierung von Christian Weise wird Carmen zu einem queer-intersektionalen und burlesken Stück Musiktheater. Ein neues musikalisches Arrangement von Jens Dohle mit dem bedeutenden Akkordeonisten Dejan Jovanović re-appropriiert die durch Bizet annektierten Elemente der Roma-Kultur und führt diese auf ihre Entstehungskontexte zurück. Auf der Bühne spielen neben Riah Knight und Lindy Larsson auch Catherine Stoyan, Till Wonka, Via Jikeli und Marc Benner, seit neuestem festes Mitglied im Gorki-Ensemble.
Am 19/Januar gedenken wir zu dessen Todestag Hrant Dink. Aus diesem Anlass präsentieren wir am 18/19/Januar im Studio Я das Projekt ARRESTED JUSTICE. Der 1954 geborene Hrant Dink war Armenier mit türkischer Staatsbürgerschaft und einer der energischsten Fürsprecher*innen von Menschenrechten und Versöhnung. Am 19. Januar 2007 wurde er in Istanbul auf offener Straße erschossen. Sein Mörder wurde im November 2023 vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. 2025 werden wir das Gedenken an Hrant Dink verbinden mit dem Erinnern an den Schriftsteller Doğan Akhanlı (1957–2021), sowie an den im türkischen Hochsicherheitsgefängnis Silivri einsitzenden Mäzen und Menschenrechtler Osman Kavala. Gezeigt wird unter anderem der Einakter Spiegelungen von Miraz Bezar – ein fiktives Gespräch zwischen Hrant Dink und seinem Mörder – sowie Verhaftung in Granada, in dem Doğan Akhanlı seine Verhaftung in Spanien während eines Urlaubs schildert, die auf Betreiben türkischer Behörden erfolgte, obwohl er im deutschen Exil lebte. Außerdem zeigen wir in The Arbitrary Punishment Ausstellungsstücke von Adrian Figueroa, Can Dündar, Murat Başol und Zeynep Özatalay. Sie alle beschäftigen sich damit, wie die türkische Justiz im Fall Osman Kavala – der rechtlich gar kein Fall ist – nach Erdoğans Pfeife tanzt. Am 19/Januar wird auf einer Podiumsdiskussion Erden Kosova vom Berliner Herbstsalon des Gorki mit der Direktorin von Anadolu Kültür, Asena Günal, der Anwältin der Familie von Hrant Dink, Hülya Deveci, sowie Deniz Bayram auch über die neuesten Entwicklungen im Fall von Osman Kavala sprechen. Die Veranstaltung findet auf Türkisch mit deutscher Simultanübersetzung statt.
Bereits am 9/Januar werden wir Heiner Müller gedenken und mit WIE ES BLEIBT, IST ES NICHT. in der Gorki-Kantine dessen 96. Geburtstag feiern. Zu ihrem 50. Todestag am 19/Januar ist der Dichterin Mascha Kaléko (1907-1975) die Veranstaltung NIRGENDLAND von Etta Scollo mit Corinna Harfouch auf der großen Bühne gewidmet. Auch das wird ein Fest.
Zu guter Letzt feiern wir am 31/Januar im Studio Я dann noch den Beginn des Black Her*His*Story Month mit einem einem Screening von Lamin Leroy Gibbas SCHWARZE FRÜCHTE mit anschließender Party.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im neuen Jahr!
Beste Grüße
Elisa Thorwarth (Referentin Kommunikation und Presse)
Alexander Ostojski (Referent Kommunikation und Presse)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation)
Presse
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel. 030 - 20221 355 / 392
presse@gorki.de
www.gorki.de
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Highlights im Januar:
Premiere
CARMEN
24/Januar 19:30, Bühne
Nach Georges Bizet, Henri Meilhac & Ludovic Halévy
Regie Christian Weise
Bühne Julia Oschatz & Felix Remme Kostüme Lane Schäfer Musik/Arrangement Jens Dohle Choreografie Ronnî Maciel Live-Musik Jens Dohle, Dejan Jovanović & Steffen Illner Lichtdesign Connor Dreibelbis Gesangscoach Turan von Arnim Dramaturgie Endre Malcolm Holéczy & Maria Viktoria Linke
Mit Marc Benner, Via Jikeli, Riah Knight, Lindy Larsson, Catherine Stoyan & Till Wonka
Spätestens seit der Uraufführung der Oper von Georges Bizet im Jahr 1875 ist die Titelheldin Carmen weltberühmt. Die begehrte und selbstbewusste Romni und Fabrikarbeiterin begegnet in Sevilla dem Soldaten Don José, dessen Faszination für sie obsessive Züge annimmt. Doch Carmen lässt nicht über sich verfügen. Als sich Don José in seiner männlichen Ehre verletzt fühlt, ermordet er sie. Durch die überragende musikalische Qualität und die mitreißenden Handlung wurde Carmen eine der meistgespielten Opern der Welt. Nach Alles Schwindel setzt das Produktionsteam um Regisseur Christian Weise die Tradition der Musiktheaterabende am Gorki fort und stellt das Genre der Opéracomique in den Vordergrund. Dabei wird Carmen zu einem queer-burlesken Stück Musiktheater, das lustvoll mit den in der Oper eingeschriebenen Bildern, Stereotypen und Verkleidungen spielt.
Weitere Vorstellungen:
25/Januar 19:30, Bühne
11/Februar 19:30, Bühne
12/Februar 19:30, Bühne
25/Februar 19:30, Bühne
26/Februar 19:30, Bühne
8/April 19:30, Bühne
9/April 19:30, Bühne
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Theater
ARRESTED JUSTICE: SPIEGELUNGEN / VERHAFTUNG IN GRANADA
18/19/Januar 19:00, Studiofoyer im Studio Я
Spiegelungen
Von Miraz Bezar Regie Miraz Bezar Mit Saro Emirze & Doğa Gürer
Verhaftung in Granada
Von Doğan Akhanlı Regie Nuran David Calis Mit Taner Şahintürk, Sesede Terziyan & Daron Yates
Jedes Jahr am 19. Januar, dem Tag seiner Ermordung im Jahr 2007, erinnert das Gorki an den politischen Einsatz des Journalisten Hrant Dink, der sich zeitlebens für eine nachhaltige armenisch-türkische Annäherung eingesetzt hat. Nachdem sein Mörder im November 2023 nach 16 Jahren Haft vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, richten wir in diesem Jahr den Blick auf die juristischen Komplikationen im Zusammenhang mit der Gedanken- und Meinungsfreiheit in der Türkei. Arrested Justice vereint die Lebenswelten von Hrant Dink, dem Schriftsteller Doğan Akhanlı und dem inhaftierten Philanthropen Osman Kavala in Form von zwei Inszenierungen, einer Präsentation und einem Panel. Das Projekt zeigt auf, wie eng ihre Biografien im Kampf um die Meinungsfreiheit miteinander verbunden sind.
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Hommage an Mascha Kaléko zum 50. Todestag | Albumpräsentation
NIRGENDLAND
19/Januar 19:30, Bühne
Ein Projekt von Etta Scollo Nach Mascha Kaléko
Live-Musik Tara Bouman, Susanne Paul & Etta Scollo
Mit Corinna Harfouch
»Wohin ich immer reise, ich fahr nach Nirgendland«, heißt es in Mascha Kalékos Kein Kinderlied. Anlässlich des 21. Januar 2025 dem 50. Todestag der 1938 vor dem NS-Regime in die USA geflohenen Dichterin, präsentiert Etta Scollo eine Hommage aus Text und Musik. Gemeinsam mit der Schauspielerin Corinna Harfouch und weiteren Künstler*innen stellt sie ihr intimes und zugleich universelles Album rund um Mascha Kalékos Lyrik vor. Ergänzt um Videoprojektionen feiern wir auf der Bühne des Gorki eine einzigartige Poetin.
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Black Her*His*Story Month
SCHWARZE FRÜCHTE: SCREENING + PARTY
31/Januar 21:30, Studio Я
Von und mit Lamin Leroy Gibba Party Mit Abiba & Nasra
Die Serie Schwarze Früchte von Lamin Leroy Gibba hat die Filmwelt komplett auf den Kopf gestellt und das Publikum verzaubert. Die Crew lädt zum Screening der ersten beiden Folgen ein und feiert im Anschluss gemeinsam in den Black Her*His*Story Month hinein.