Entgegen dem Anschein einer ausschließlich auf Konsum hin orientierten Gesellschaft suchen wir auch heute nach Möglichkeiten eines engagierten Lebens für soziale Gerechtigkeit und Emanzipation. Im ersten Passagen Gespräch im Gorki diskutieren Peter Engelmann und Jacques Rancière, wie ein solches Engagement entwickelt werden kann, ohne sich der Krücken alter Revolutionstheorien zu bedienen, die historisch längst gescheitert sind. Ausgangspunkt sind Rancières Untersuchungen zur Politik und Ästhetik in der Tradition emanzipatorischer Theorien, die er in kritischer Distanz zum Dogmatismus des Marxismus und anderer Kritischer Theorien entwickelt hat und die er bis heute in immer neuen Studien zu konkreten ästhetischen Praktiken weiterentwickelt.
Kapitalistische Demokratien westlicher Prägung sind aktuell sowohl durch geopolitische Konflikte und radikale Bewegungen von außen bedroht, als auch durch anhaltende ökonomische und politische Krisen von innen gefährdet. Die Suche nach alternativen Gesellschaftsentwürfen gewinnt damit zunehmend an Brisanz. Als dialogisches Format zur kritischen Reflexion wollen die Passagen Gespräche drängende Gegenwartsprobleme nicht nur analysieren, sondern Fragen nach der Veränderbarkeit bestehender Verhältnisse stellen: Was ist das Interventionspotenzial der Philosophie? Worin liegen die subversiven Möglichkeiten künstlerischer Praxis? Wo werden tragfähige politisch-emanzipatorische Strategien entwickelt? Passagen Gespräche bringen die Vielfalt des Passagen Programms auf die Bühne und in den Dialog mit dem Publikum. Im Theater als Ort der Begegnung und des kulturellen Experiments wird die offene Gesprächssituation zum intellektuellen Abenteuer.
In französischer Sprache mit Simultanübersetzung ins Deutsche.
Eine gemeinsame Veranstaltung vom Maxim Gorki Theater und dem Passagen Verlag
In Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft in Berlin und dem Institut français Deutschland