Die Beziehung der Menschen zur Erde schreit schon lange nach einem radikalen Wandel, einem Perspektivwechsel auf allen Ebenen. Ja, damit überhaupt irgendeine Zukunft, auch eine Queer Future, gedacht werden kann, müssen Menschen sich als Teil dessen begreifen, wovon sie sowieso niemals getrennt sind, außer in irgendwelchen wirren, patriarchalen Dominanz-Träumen: sie müssen Naturerscheinungen werden, »queere Tiere«, wie Sookee sagt. Das Leben selbst, die Natur, ist genuin queer und Queers sind genuin natürlich, auch wenn Jahrhunderte religiöser Indoktrination etwas anderes erzählt haben, von wegen widernatürlich und so! Darum passiert eine Art Kernfusion, regelrechte Sci-Fi, wenn Queers beginnen, ihre Beziehung mit der Erde zu »reclaimen« und neue Praktiken entdecken, diese Beziehung zu leben. Wo Sexualität nicht mal mehr entfernt einem heteronormativ reproduktiven »Akt« ähnelt und die grundlegende Ekstase, die allen Naturerscheinungen zugrundliegt, überall aufschimmert.
Dieser Workshop macht einen Schritt in Richtung queerer Zukunft und sucht nach einer Beziehung zur Natur, die jenseits von sentimentaler Romantik liegt und gleichzeitig versucht, sich von den gewalttätigen Programmen zu befreien, die seit Hunderten von Jahren tiefe Muster in das kollektive Bewusstsein ritzen, wie die Bagger eines Kohle-Tagebaus.
Zur Anmeldung bitte eine Mail an ecosensual@gorki.de schreiben und darin kurz folgende Frage beantworten:
Welcher Aspekt von dem, was man so als »Natur« bezeichnet, gibt Dir ein sinnlich-kribbeliges Gefühl? Pflanzen, Matsch, Wasser, Wind? Was ist daran so hot?
Wir freuen uns auf Dich!
Auf Deutsch oder Englisch je nach Bedürfnissen der Teilnehmer*innen
Das Festival PUGS IN LOVE – Queer Week 2021 wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Kooperationspartner*innen sind in diesjähriger Edition: »Missy Magazine«, »Glitter – die Gala der Literaturzeitschriften«, SIEGESSÄULE, SchwuZ und Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e.V..
Illustration: © PATU