Was bedeutet es für eine künftige Stadtgesellschaft, wenn Refugees hier und heute ihr Recht auf Teilhabe reklamieren? metroZones diskutiert mit seinen Gästen neue Raumnahmen und Politisierungsformen in der Stadt.
mit: Abdel Amine Mohammed (Politologe, Aktivist), Barbara Wessel (Rechtsanwältin), Carolin Emcke (Journalistin), Saidou Nouhou (Modeschneider, Refugee) & metroZones
Das Handeln der Refugees in der Stadt verstehen wir als einen Aspekt der Produktion einer kosmopolitischen Stadt, als die sich Berlin immer wieder behauptet. Ihre Forderungen und Aktionen gehören zu neuen Formen „städtischen Handelns“, welche sich von ‚Kotti & Co.‘ bis zu ‚Tempelhof 100%‘ durchziehen. Die Refugees fordern das „Recht auf Stadt“ ein und eröffnen so – auch über ihre eigene konkrete Situation hinaus – neue politische Resonanzräume und Praxen für eine neue Stadtgesellschaft.
In der Veranstaltung wird aus verschiedenen Perspektiven über die Bedeutung ihrer Raumnahmen und Aneignungen öffentlicher Orte (Platz, Park, Schule, Kirche, Straße) diskutiert, sowohl in Bezug auf die politische Mobilisierung wie auch die Organisation des Alltagsleben. Dies sind – wenn auch oft nur temporäre – Settings von Aushandlungen und zugleich konkrete Lebensorte für eine äußerst heterogene, in einem existenziellen Kampf zufällig zusammengewürfelte Gruppe von Menschen. Ihre Alltags- und politischen Kämpfe erfordern soziale, räumliche und politische Strategien, in denen immer auch „kosmopolitische Kompetenzen“ der heutigen und künftigen Stadtgesellschaft verhandelt werden.
Dabei geht es jenseits nationalstaatlicher oder staatsbürgerlicher Fragen um so etwas wie „urban citizenship“: die Teilhabe aller, woher auch immer Kommenden oder wie auch immer hierher Gelangten, an den Ressourcen und Räumen des Städtischen, sowie die gleichen Rechte auf Stadt.
Eintritt frei, Spende erwünscht: Die Einnahmen für diese Veranstaltung gehen an die Kampagne MY RIGHT IS YOUR RIGHT für den Support von Refugees vom u.a. Oranienplatz und der Gerhart-Hauptmann-Schule.